10am and slightly elsewhere. Chasing different kinds of clouds again. Last sunflowers of the season, raindrops on huge leaves, birds in the lilac. A closer perception of nature and one-ness in wet seasons.

Ortswechsel, Taktwechsel, lauwarmer Abendtee und gedimmtes Licht zwischen den Wänden, in Dunkelheit, die die Räume tiefer, weiter wirken lässt, als sie eigentlich sind. Netzwerk-Geschichten, hier die neuen Verbindungen, die irgendwelche Nachbarn mit ihren Mobiltelefonen offen gelassen haben und mit denen die Versuchung kommt, das Internet durch andere Türen betrachten zu wollen. Zurückhaltung siegt schließlich. Seit dem Nachmittag regnet es, der Nebel über den Wegen und Parks ist nicht nur imaginär, im Flur stehen Schuhe bedeckt mit zentimeterhohen nassen, schlammigen Marken von manch unbedachtem Schritt in tiefere Pfützen entlang der heutigen Pfade. Kein Glühwein, für den Moment. Das Kratzen zu vieler Worte im Hals, das Kratzen zu vieler kantiger Gedanken auf dem merklich ermüdeten Geist.

Dann brechen die Gespräche ab. Feierabend, Regen, Lärm abschwellenden Verkehrs. Die kleinen Läden schließen, hinter der großen Glasfront der Kneipe flackern Neonröhren über staubigen Pflanzen. Dissonanz zwischen den Etagen, Eltern, die aus dem Arbeitstag zurückkehren, ein Kind übt Blockflöte, die anderen streiten. Tee statt Kaffee, ein Versuch, zu lesen, aber keine richtige Ruhe, oder falsche Texte, oder beides. (Die Füße sind klamm und kalt vom kurzen Ausflug ins Freie. November findet zu sich.)

Anderswo. Alte Neubauten am Waldrand. Pflaster in stabilen Wellen, dazwischen drängen immer wieder die Wurzeln von Bäumen zum matten Tageslicht. Balkonkultur: Leben mit Katzentreppen, rostigen Regalen voller Kartons und unzeitiger Weihnachtsdekoration entlang von Fassaden, die mit den Jahren und dem Regen schwarz wurden. Moos wuchert an der Dachrinne, von oben spielt wütende Musik, und man sieht zu, dass man wieder im Gestrüpp, im welkenden Grün, im nassen Laub verschwindet. Jeder malt das Bild seines Sonntags selbst.