1000km weiter nördlich schwebt Mond zwischen Windrädern und dichtem Wald. Ihr kühles Licht glänzt in den Wiesen und wirkt angenehm lindernd auf der tauben Müdigkeit der Strecke. Irgendwann überschreitet man die Linie, hinter der das Internet fragil und der Espresso bitter wird. Irgendwann ist die Straße frei, berührt man für kurze Zeit kleine Orte, deren Plätze schon vor der Dämmerung lang schlafen, und die Geschwindigkeit befreit einen davon, verschiedene offene Enden, verschiedene verlorene Kontakte entlang dieser Spur wieder aufzugreifen. Bis man wieder durch vertraute Dörfer rollt und weiß, dass Ort und Zeit zumindest heute nicht mehr zusammenfinden müssen. Have a quiet night wherever you are.

10am. More planning for the day. Doors closed. Cautiously moving on, now-familiar roads leading to the harbour to the highway to the distance. Slowly letting go again, not completely in the mood for that yet. A trouser dirty with the mountains and the city, a bag full of moments and thoughts for unwritten diaries. 

Glockenschläge verschiedener Kirchen verhallen. Ein Herr mit Hund läuft durch die Gasse von der Brücke zum Platz, aus seinem Telefon plappert eine Radiostimme. Touristen rollen Koffer heimwärts, nebenan werden mit viel Lärm die Jalousien der Läden im Erdgeschoss geöffnet. In einer Mauernische sitzt eine Taube und beobachtet stumm die frühe Hektik. Alles erwacht. 

Gewöhnung und Umgewöhnung. Immer zu schnell. Wecker, Halbschlaf, Kaffeekocher. Erste Schritte, gepackte Taschen, nochmal dem Treiben der Straße lauschend. Zwischen Dankbarkeit für Erlebtes und Wehmut ob flüchtiger Zeit. Ein paar Erinnerungen, ein paar graue Haare mehr. Luft holen. Türen schließen. Weiterziehen. Habt es mild heute!

Schließlich: Vom Abend ablassen und in die Welt hinter den Türen zurückkehren. Sich dem Gefühl zu entwinden versuchen, Zeit untätig vertrödelt zu haben in jenen Aspekten dieser Tage, die ungeplante und nur bedingt gerichtete Bewegung waren. Noch eine Flasche Wein entkorken, die Nachbarschaft wirken lassen, Musik vom Kanal erahnen. Und darüber irgendwann halb einschlafen. (Have a soft night everyone wherever you are.)