Viel viel später: Dorfabend. Wechsel zwischen Jahreszeiten, zwischen Welten, zwischen Gemütslagen und Selbstbildern und eigenen Phasen im Großen. Die Hunde schlafen, die Katzen haben sich in ihre Scheunen verzogen, ein unschlüssiger Frühling schleicht durch Wiesen und Büsche. Kunstlicht auf kaltem Asphalt, Zigarettenglimmen in der Bushaltestelle, die Nacht ist tiefer, gesichtsloser. (Man ahnt die Stadt, irgendwo, dort hinter den Hügeln. Aber sie ist gerade sehr fern.)

Irgendwann: Parzellentor schließen, Straße unter die Reifen bekommen. Gesicht spannt von Sonne und Staub. Fahrt durch Bänke aus Wärme und immer wieder Streifen von durchdringender Aprilkälte. Das andere Viertel streifen, spätes Treiben kreuzen. Alles zuviel, in zu kurzer Zeit: Lichter und Klänge und die abgestandenen Schwaden des heißen Tages und die ersten aufgeregten Düfte der beginnenden Nacht. (Brücke. Riesenrad und Altstadt. Und der Fluss, der dunkel um die Pfeiler wirbelt. Wieder viel Ruhe, so nah am bunten Leben.)

(Regenwolken. Der Nachmittag soweit nur ein Streifen von Sonne vor klarem Blau, zwischen dunklen grauen Wänden bis zu allen Horizonten. Leer die Straße, mild die Stadt, unbeholfen die Schritte wieder über die eigentlich vertrauten Steine. Realitätenwechsel. Wartend, dass die Seele nachkommt.)

(Später, als der Nachmittag schon verflogen ist: Füße noch, wieder im Wintermatsch anderer Straßen. Entlang des Weges wacht ein improvisierter kleiner Schneemann in einem Vorgarten, mit altem Joghurteimer auf dem Kopf böigem Eisregen trotzend. Die Räume dahinter bewohnt augenscheinlich eine junge Frau; derzeit steht sie auf dem Balkon und raucht unter der Kapuze eines schweren Bademantels, dessen Arme schwarzweiße Katzenpfoten beschließen. Der Abendverkehr meidet diese Gegend, diese engen Seitenstraßen. Heller Sichelmond in Wolkenlücken, und wenn man Atem und innere Stimmen anhält, hört man den Puls im Herzen der Stadt, zum Greifen nah.)

(Rückkehr ins Viertel, merklich später. Die Taschen voll Garten und Sommer, voller Dinge, die zu Hause überwintern, während die Parzelle sich langsam zurückzieht. Immer noch wächst der Kohl über braunen Beeten, immer noch halten die Bäume ihr Laub hartnäckig fest, immer noch schafft man es, dem Nachmittag dort in spätem Sonnenlicht zu begegnen, noch etwas Wärme zu spüren zwischen den alten schmutzigen Steinen und der weißen Wand der Laube. Aber die Dämmerung zieht früher vorüber, und jeden Tag braucht es etwas mehr Eile, nicht in völliger Nacht die eigene Tür hinter sich zu schließen.) 

6pm and on. Sunday afternoon, or evening. Not sure - these are floating boundaries in days of decreasing light. Switched worlds again. Listening to the houses the street the city. Watching what remains of todays sunset, and the clouds that try to hide it. Quietly the world turns forth.

7pm and on. Pastel hours. Returning, noticing the many different weathers to be found in between mountains, forests and lake. Wondering whether that's unique to time spent in places like this - or just about the same everywhere else and the usual mode of daily operation hides away all these details from conscious perception. Trembling while cold sinks down on the meadows. Still early, yet it feels late enough to call it a day.

Nachmittags nach 5. Zurück im Viertel. Der große Platz liegt voller Eicheln, die dann und wann unter den Schuhen knirschen. Jugendliche hocken auf den Bänken zwischen hier und dem Dönergrill, unterhalten sich gedämpft, dann und wann wird gelacht. Ein älterer Mann sitzt abseits und hält sich krampfhaft an seinem Gehwagen fest. Tanzende Blätter auf dem Asphalt. Wind schickt Böen durch die Häusergassen, erzählt von Gewitter und Sturm. Dämmerung am Horizont. Vermischt mit dunklen Wolken.