Einige Stunden später, immer noch, schon wieder nur halb wach, aber anders. Verwunderter Blick zurück auf eigene Gedanken und Risse im Traum, die dem Bewusstsein genau so entglitten sind wie die Träume selbst. Vor den Häusern rollt ein Morgenbus durch kaltes Dunkel, ein Fahrrad quietscht und klappert, im Treppenaufgang werden Schritte leiser. Noch im Wartezustand, verschiedene Maschinen sind träger als sonst an diesem Morgen. Erster Kaffee, Routenplan durch die Stunden, bunte Flaggen und einige Vorläufigkeiten. Genauer wird der Freitag erst nach der Dämmerung. Habt es mild heute!

Immer noch sehr früh und doch schon etwas weiter im Tag. Letzte Träume hinter überfrorenen Scheiben. Akkorde wie ein kühler Hauch, der indifferent durch Zimmer und Flur weht. Fern der Sonne ist die Müdigkeit unwidersprochen, wiegt jedes Versäumnis zehnmal so schwer. Gegenwärtig genug, sich selbst beim Bewusstwerden zu beobachten, darauf wartend, dass der erste Kaffee die klebrigen Reste der Nacht fortwäscht. Habt es mild heute. 

Ein Morgen ein unruhiger Geist und langes Zwielicht. Höfe erwachen in den Stimmen von Vögeln und Kindern, irgendwo spielt ein Wecker Xylophon, ausdauernd und unbeachtet; die Stadt jenseits der Häuserwand ist stiller als gewohnt. Dieser Tag fordert nichts, die innere Taktung schon, und so entwindet man sich irgendwann Decken und Kissen, gähnt in die reglose Leere, zwinkert nochmal der Dunkelheit zu, wie sie sich in Ecken und Fugen zurückzieht. Kaffee, Brötchen und der Luxus einer Abweichung von Regelmäßigkeit, also. Dazu eine Kerze. Für die Wärme. Habt es mild heute!