Abstieg, früher als sonst. Brotzeit mit Pflaumenkuchen und hellem Bier, ein greller Nachmittag schwitzt und klebt auf der Haut, wenn man unvorsichtig in der Sonne bleibt. Etwas weiter tropft Salzwasser über trockenes Reisig, die Luft fühlt sich feucht und weich an, Schatten und Windhauch kühlen die Gedanken. (Telefonate mit dem Rest der Welt, kurz dringt Alltag in diese Stunden, stört die Ruhe in der Abgeschiedenheit des anderen Ortes. Glücklicherweise nicht für lang.)

Immer führt irgendwo ein Steig in einen Berg. Das Moos am Rand ist weich und trocken und voller Sommer. Weiße Steine, weißer Staub unter den Füßen. Ab einem Punkt, ab einer Höhe scheint man dann immer allein mit sich, den eigenen Schritten, dem Atem, dem Puls. Äste knacken. Vögel kreisen. Gipfelkreuze, vom Wind zerrissene Fahnen, die Stille weit über Allem erfüllt die Seele. Und man lernt etwas mehr über sich, auch in diesem Aufstieg. 

Später. Graue Wolken, graue Berge, noch fehlt das Kunstlicht der Straßen. So bleibt der warme Schein hinter den kleinen Kirchfenstern, das vielfache rote Flackern entlang der niedrigen weißen Mauern davor der einzige sichtbare Bruch im unentschlossenen Regen. Der kalte klare Fluss rauscht und gurgelt unter der Brücke, irgendwo brennt ein Holzofen, und für Augenblicke scheint die Zeit mehr als sonst abhanden gekommen.