Durcheinander in den Seitenarmen des anderen Viertels. Baustellenfahrzeuge, unterschätzte Breiten, ruhige Polizisten, wütendes Gezänk ringsum. Wartend auf beiden Seiten der Blockade steht das blitzsaubere schwarze Sportfahrzeug hinter dem uralten Kleinwagen, dessen Rostwunden sorgsam mit Aufklebern überdeckt wurden. Man kann den Gesichtern die Laune ablesen, halb schon im Vormittag. Und sieht zu, dass man weiterkommt, in die Montagsrituale, hinter die eigenen Fenster, Bildschirme, auf die Gleise des eigenen Takts.
Hohe Dynamik, Verschiebungen in Listen, loses Zeitgefühl und die überwältigende Erkenntnis, wieder viel später mit den Dingen zu sein, als man eigentlich wollte. Eingeschobene Leerräume in der Heimbüroküche; erster Kaffee für den Nachmittag. Zu wenig Obst, hörbares geschäftiges Treiben der Hausmeister von weit unten. Sortieren. Beobachten. Den eigenen Atem belauschen. Verweilen in einem Zustand des Wartens, ohne genau zu wissen, warum.
Mittagspause, der Tag in Hälften geschnitten, dazu Brötchen und Banane, am Stück. Sonne floh, Wolken übernahmen, Augen blinzeln überreizt in eine grelle, fast weiße Welt. Im Quartier nebenan wechselt die Belegschaft, unten werden Decken und Kissen in einem Transporter verstaut und zwischen den eigenen Takten glaubt man Dinge zu lernen über die eigene Umgebung, die sicher genau so falsch sind wie vieles andere, in das man sich irgendwann verstiegen hat. Der innere Hochstapler grinst müde und trotzdem frech. (Zwiesprache mit einer Ameise, auf dem Balkon. Kurskorrekturen und Logbuch-Einträge. Immer genügend Raum für bessere Ordnung.)
Abgestiegen in ungewöhnliche Tiefen, Zeit verpasst. Pause vom Bildschirm vor dem Bildschirm. Verschiedene Arten von Nahrung, verschiedene Arten von Brot. Krähe und Fischreiher auf der Reling. Nebenan ruft schon wieder das Telefon, die eigenen Anlagen schweigen gerade. Bunte Kurven auf weißem Untergrund, Beobachtung von Zustandsänderungen. Keine Erkenntnis, ob das graue Wetter noch flieht oder schon wieder in die Stadt zieht. Wolkenwatte, Wattewolken. Auch als Zustandsbeschreibung.
📷 lost-in-moments
Closing in on 11am. Joint efforts navigating the unknown. Breaking changes, lack of communication and a lot of fog left and right, hiding unknown new realities slowly revealed with every single, cautious step. Still not completely sure what to expect or where to end up.