Die richtige Wärme spürt man erst, wenn man Schatten und Wind verlässt. Für einen Augenblick fühlt sich der Asphalt klebrig an, aber vielleicht spielt hier auch nur eine überhitzte Wahrnehmung ihre Streiche. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens sind die Selbstzahlerterminals wieder sichtbarer, das Schild, das über den fortdauernden Defekt informiert, wurde erneuert, sachlich, subtil anklagend, und es drängt sich die Frage auf, ob die Maschinen sich durch solche Bloßstellung beeindrucken lassen. Eine junge, schwer tätowierte Frau wirft Flaschen in den Pfandautomaten, und in jedem Griff rutschen die Tattoos etwas weiter mit den Ärmeln ihres Shirts nach oben, legen blasse Haut frei und geben den eigenen Gedanken Aufgaben, ein weiteres Mal die eigenen Sinne zu hinterfragen. Schließlich: Schatten der Höfe. Kein Wort. Nur Baum und Himmel.

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Closing in on 5pm. A break. A retreat. And common rituals. The noise in the streets is almost unheard by now, sure to return with the night.

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Sonnen suchen und finden. Den Regen sammeln und die Erinnerungen, die er aus der klammen Luft gewaschen hat. Geschlossenen Kirchen, geschlossene Gaststätten, geschlossene Gesellschaft. Weit aller Städte.

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Zwischen den Terminen, Exkurs in die Welt Da Draußen. Schwindelgefühle bei den ersten Schritten über Asphalt, die Luft zu warm zu kalt und ungewohnt. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens wurden Schilder erneuert und Stellflächen umorganisiert, aus den fortgesetzt streikenden Selbstzahlerkassen hängen lange Schlangen von Belegen mit sinnlosen Zeichenfolgen und zumindest geschehen Dinge. Auch: Trügerisches Frischlicht über den Obstauslagen, und der Versuch, sich hinter Regalen aufzuhalten, um Konversationen aus dem Weg zu gehen, für die Stimmung und Fokus fehlt. Blüten am Parkplatzrand. Dichte Wolken. Eine Windböe spielt mit weißen Blättchen und losen Ästen. Es wird Nachmittag, ruhelos und schnell.

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Immer wieder inmitten beweglicher Teile und loser Enden: Pausenzustand als nur geringfügige Entschleunigung. Obst, Kaffee und Terrassenluft. In der Ferienwohnung gegenüber wird noch oder wieder auf dem Balkon geraucht, eine Schar Krähen zieht lärmend über die Firste zur Innenstadt, nebenan beladen die Handwerker ihre Transporter mit allerlei Werkzeug und Material. Merkwürdige Reflektionen, diesmal über verschiedene Alltagsbeschäftigungen und deren Wichtigkeiten im kleineren und größeren Kontext. Es wird nicht stiller, und die See ist fern.

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