Closing in on 11pm. Retreating, slowly. Letting the day settle. Collecting all of its different moods, wrapping them up, folding them into small talismans to keep on a shelf to watch the world as the hours of sleep pass through. Or the hours of maybe-sleep, of inner voices chatting and dream states shifting and an ever-nervous cat roaming, occupying the space in between. No real silent moment down that route. (Have a relaxing night still, wherever you are.)
Schließlich dann doch: Abbremsen. Dem eigenen Antrieb Ruhe gönnen, den gewonnenen Schwung auslaufen lassen. Noch ein paar lose Enden zu fassen bekommen, nachlässig zwischen die Seiten des Tages klemmen und hoffen, dass morgen genügend davon wieder auffindbar sein werden. Die Kopfhörer liegen schon auf dem Tisch, Musik spielt noch einen Augenblick weiter, nichts ahnend vom geschwundenen Interesse. Unten öffnet Nachbar mit umständlichem Geklapper viel zu vieler Schlüssel die Tür, der Klang lässt einiges an gesammelter Müdigkeit erahnen. Einsamer Stern hoch oben im Fenster, Zigarette auf dem Eckbalkon, ein unfertiges Gespräch und jede Menge Fragen, die weit zu groß sind für dieses kurze flüchtige Jetzt. Have a calm night wherever you are!
Schließlich, wieder: Dunkelheit vor den Fenstern, Zwielicht im Heimbüro, der Inbegriff von Spätseptemberluft zwischen den kühler werdenden Wänden. Noch hallen offene Themen nach, geistige Affen springen durch lose Enden und verknoten, was nicht zusammengehört. Verbindungen, in denen man sich verheddert, aus denen man sich befreit, die man ablegt und zurücklässt für den Augenblick, um in noch rauheren Geschichten hängenzubleiben. (Nicht immer findet man die richtigen Worte und nicht immer sind sie einfach.) Zur Unzeit scheint eine Straßenkehrmaschine durch das Viertel zu rollen; nebenan verabschieden sich die Gäste, wird das Wohnzimmer dunkler, die Musik leiser. Fahler Schein über allem. Halb Mondnacht, halb Traum.
Wieder weit im Abend. Halb lesend, halb schreibend, immer mehr und weiter zwischen verschwimmenden Zeilen und mit Worten, zu denen in lichteren Stunden niemand finden würde. In die Leere vor den Fenstern lauschen, herauszufinden, ob die harten Sohlen auf den Steinen wirklich real sind. Dann fallen Tropfen auf Bleche und Dachpappe, ein kurzes Rauschen, schnell wieder endend, wie das spätes Versehen eines müden Tages. Es bleibt eine kurze Ahnung von Nebel, ein kühler Hauch, ein Stapel unsortierter Notizen und Erinnerung von allem, was die Stunden seit dem Morgen ausmachten. Genug für diesen Moment.