Wieder im Viertel, wieder über der Straße, darauf wartend, dass der Mond es um die Häuser schafft. Laub von Efeu und Flieder aus den dünnen Haaren gestrichen, die rauhen Hände gewaschen. Alle Etappen absolviert seit dem Morgen, zumindest mental eine beträchtliche Strecke zurückgelegt, und irgendwann die letzten Meter um die Ecken des eigenen Blocks geschlichen, Stadt und Laub unter den Füßen, Blumen in der Hand, eine Kastanie und einen Gartenstein in der Tasche. Unten klappern Roller über die holprige Fahrbahn, zittrige Lichtpunkte auf ihrer Route zur anderen Seite des Flusses. Ein Telefon klingelt hinter der Wand, der junge Mann gegenüber lebt mit schweren Kopfhörern im Bildschirmzwielicht eines sehr begrenzten Raumes. Nur in kaum wahrnehmbaren Schritten findet auch die leere Wohnung wieder zurück zu neuem Leben - eine Kerze flackert in verstörend gleichmäßigem Muster zwischen halb geschlossenen Jalousien. Auch dieser Abend findet sich irgendwann, wenn man genügend Geduld und genügend weiche, warme Decken mitbringt.