Der neue Tag fällt aus dem Takt. Spätes Ankommen von einer Reise auf einem Flickenteppich aus Traumbilderm und Wirklichkeiten. Dort, wo das Fenster an den Himmel grenzt, löst sich gerade die weiße Spur eines frühen Fluges auf in erster milder Sonne. Unten lachen Kinder, und der große Baum inmitten der Höfe scheint heute wieder vollständig aus wachen, gesprächigen Vögeln zu bestehen. Kaltes Wasser im Gesicht, erste Schritte in die Welt an einem Morgen, der für den Augenblick etwas leichter wirkt als andere. Zwiegespräche mit dem schwindenden Mond, über die Geschichten des Gestern und Heute. Noch merklich vor dem ersten Kaffee. Habt den Tag mild!

Wieder rauscht der Wasserkocher. Tau an den Füßen, Fliederblätter auf der Jacke, in früher Dämmerung wirkt das Grün hinter der Hütte fremder, ursprünglicher, unheimlicher als sonst. Etwas mehr fühlt man sich wie ein nurmehr geduldeter Eindringling hier draußen, wo noch die Tiere der Nacht durch das Unterholz schleichen, Vogelsilhouetten in den Büschen schweigen und alles nach feuchter Wiese und welkendem Laub duftet. Noch einmal durchatmen, bevor der Plan konkreter wird. Ordnung herstellen, aber nur soviel, dass ein Platz für Tasse und Teller bleibt. Und dann hier sein, Fenster und Türe öffnen, auf Sonne warten, den Morgen beginnen lassen. Habt es mild heute!