(Viel zu spät: Sternbilder der inneren Höfe, abstrakt und vage unheimlich wie die Schatten der Äste vor den noch wachen Balkonen. Kunstlichtfantasie. Unbrauchbare Rituale für Traum und Schlaf.)

Abend, zwischen den gewohnten Stunden: Versuchen, die Dinge kurz anders zu tun als an anderen Wochentagen. Versuchen, das Verspannte von den Schultern zu werfen. Versuchen, auf dem harten Boden zu liegen, Decke und darüber Dach, Himmel, Sterne zu erahnen und die unruhige Stadt unter dem Rücken vibrieren spüren. Mit halboffenen Ohren durch die Gespräche hinter Wänden streunen, Klänge wahrnehmen, hoffentlich ohne Worte zu verstehen. Versuchen, in all dem den eigenen Rhythmus zu erahnen. (Komplizierte Unterfangen. Niemand sagt, dass es zur Nacht hin einfacher werden muss.)

Etwas weiter weicht man dem Blick alter Industriestädte aus: Gründerzeithäuser, verwitternde Fassaden. Die schweren, kunstvollen Holztüren zerfallen im Fluss der Zeit. Kaum noch Leben auf der Geschäftsetage, in den Auslagen finden sich nurmehr Telefonnummern von Maklern inmitten von Zurückgelassenen der ehemaligen Eigner. Ein Dönergrill, eine Pizzeria, und der Getränkemarkt, vor dem man Bierkisten auf verschneite Kleintransporter lädt. Ein kurzer Durchlauf, tun, was es zu tun gilt, und versuchen, dem Gesprächsnebel zu entgehen und Wortfetzen schnell wieder zu vergessen. (Zwischen dem Tristen der Straße und den großflächigen Wahlkampfplakaten steht Hoffnung, klein und verloren, und zuckt nervös mit den Augen. Warme Sonne in glattem hohem Blau.) 

Closing in on 10am. Watching contrails float apart in light-blue skies. Kitchen chat with colleagues while refilling coffee, the most striking part of Office Wednesdays isn't about productivity. Odd experiences of professional distance and personal communication, and getting acquainted to each other taking much longer in ages of remote work. (Also, usual issues: Trying wrong paswords to log into the wrong systems, and being asked questions not just by the machine. Needs refocussing.)

Abseits, im Vorüberziehen. Bahnsteig und Nirgendwo. Ein großes X aus Kondensstreifen am blassblauen Himmel. Duft von Rauch, Gras und Rost hängt über den abgelaufenen Steinen. Jogger unter zu enger Kleidung und gequälten Gesichtern stürzen dem Park, dem Feierabend entgegen und all den Erwartungen, die für die Zeit danach noch bleiben. Der Hopfen zwischen den Häusern verblüht, nebenan schippt der Hausmeister Streusand in den schmutzgrünen Container. Peripherie vertrauter Umgebung, Vorstadtidylle mit Fluss und Baustelle in den Farben eines noch kraftlosen Herbstes.