Closing in on 3am. An open window, a distant world, a desire to call out on the icy dark. Keeping oneself back still. Not ready maybe to know who could probably respond. 

(Viel zu spät: Sternbilder der inneren Höfe, abstrakt und vage unheimlich wie die Schatten der Äste vor den noch wachen Balkonen. Kunstlichtfantasie. Unbrauchbare Rituale für Traum und Schlaf.)

Abend, zwischen den gewohnten Stunden: Versuchen, die Dinge kurz anders zu tun als an anderen Wochentagen. Versuchen, das Verspannte von den Schultern zu werfen. Versuchen, auf dem harten Boden zu liegen, Decke und darüber Dach, Himmel, Sterne zu erahnen und die unruhige Stadt unter dem Rücken vibrieren spüren. Mit halboffenen Ohren durch die Gespräche hinter Wänden streunen, Klänge wahrnehmen, hoffentlich ohne Worte zu verstehen. Versuchen, in all dem den eigenen Rhythmus zu erahnen. (Komplizierte Unterfangen. Niemand sagt, dass es zur Nacht hin einfacher werden muss.)

Etwas weiter weicht man dem Blick alter Industriestädte aus: Gründerzeithäuser, verwitternde Fassaden. Die schweren, kunstvollen Holztüren zerfallen im Fluss der Zeit. Kaum noch Leben auf der Geschäftsetage, in den Auslagen finden sich nurmehr Telefonnummern von Maklern inmitten von Zurückgelassenen der ehemaligen Eigner. Ein Dönergrill, eine Pizzeria, und der Getränkemarkt, vor dem man Bierkisten auf verschneite Kleintransporter lädt. Ein kurzer Durchlauf, tun, was es zu tun gilt, und versuchen, dem Gesprächsnebel zu entgehen und Wortfetzen schnell wieder zu vergessen. (Zwischen dem Tristen der Straße und den großflächigen Wahlkampfplakaten steht Hoffnung, klein und verloren, und zuckt nervös mit den Augen. Warme Sonne in glattem hohem Blau.)