Sehr viel später, sehr viel zu müde. Klarheit der Gedanken schwindet zunehmend, fliehend mit dem Tag, der seine Stunden gesehen hat und dessen Anbeginn einmal mehr in weiter Ferner verblasst. An der Hintertür stehend, noch einmal, um die andere Nacht zu atmen, die anderen Klänge zu hören, den Eindruck des Ortswechsels zur Ruhe kommen zu lassen. Irgendwo im letzten Bauernhof bellen die Hunde, der Bach rauscht andauernd und laut, hier und dort blinzeln noch warmer Schimmer anderer Häuser durch die Büsche. Nah der Teich, fern die Stadt, das Selbst getrieben irgendwo dazwischen, verwurzelt, verweht. Nur langsam wird es stiller in allem. (Have a quiet night wherever you are!)

10pm and on. Inhaling the night air, watching colours of the lights alternate near the crossroad. Distant traffic, a train outbound, music stopped a while ago. A Now, like for that machine: About to enter sleep mode but unable to, due to ever-incoming signals. 

Schließlich: Abheften, was ein weiterer erster milder Abend des Jahres gewesen sein mag, während der Frühling erneut Anlauf nimmt. Im Kneipenfenster blinken Lichter rhythmisch in rot, grün, blau und dem ganzen Spektrum dazwischen. Späte Heimkehrer tragen Einkaufsbeutel und Bierkisten in sparsam erleuchtete Eingänge, schließen sich in ihre kleinen Reiche ein und die umgebende Welt aus. Am Rande der Kreuzung sitzt jemand auf der Fensterbank des Erdgeschosses und spricht eindringlich vor sich hin; die verwinkelte Dunkelheit allein weiß, wem diese Ansprache gilt. (Zwischen der nächtlichen Ahnung blühender Bäume und wieder grüner werdender Wiesen duftet die Stadt anders als sonst, und alles daran ist ebenso unwirklich wie angenehm.)

4pm and on. Face in the sun. Different headphones, different voices, never easy. Pondering perception and truth. Heavy eyes, heavy mind, shadows are growing longer with today's motion of light. (These are my fears what are yours?)

Close to 5pm. Between places. Heading home to start over yet once again today. Wind is gradually getting cold again, no rain, no snow. Grey turns darker. And a remaining load of tiredness feels a bit heavier today. A few moments unfocused. A precious gift.

Merklich später, zwischen anderen Wänden, für den Moment sinnierend, ob das Heimbüro Heimbüro bleibt, wenn man außerhalb der Bürozeiten dort verweilt, oder ob Zeit zu Bürozeit wird, ganz gleich, wann man sich dort aufzuhalten müssen glaubt. Den Abend füllen geschriebene Konversationen, obskure Fehler, Sprachgewirr und Bilder, übergeblieben von den Tagen zwischen den Jahren, während der Alltag ganz langsam, aber sicher wieder alltäglicher wird, die Nachbarn nebenan wieder abwechselnd singen und streiten und irgendwo him Beton des Viertels ein schlechter Lautsprecher schlechte Musik in die Wolken kratzt. (Unten vor der geschlossenen Kneipe klirren Flaschen, Stimmen kichern, ein Böller kracht. Gewisse Vorräte scheinen nur sehr langsam zu erschöpfen. Zögernd wagt sich Nacht in die Straße.) 

(Vor dem Supermarkt des geringsten Misstrauens schließen die Türen, die gewohnten Lichter verlöschen. Wenig später finden Schatten aus dem Hinterausgang ihren Weg in die windige, regenschwere Nacht. Zigarettenrauch mischt sich mit dichter Luft, die Stunden sind geschafft, ein Betonplatz bleibt still und dunkel zurück vor Fassaden und Fenstern, die ebenso dunkel auf die zur Ruhe findende Stadt starren.)