Erwachen hinter offenen Fenstern. Der Duft von Weihnachtstauwetter liegt über allem, ohne dass es vorher Schnee gegeben hätte. In den Höfen singt, raschelt, klappert alles, was sich dem böigen Wind zugänglich zeigt. Darüber hinaus hallt das Stille der Nacht immer noch nach in den leeren Straßen. Heute blieben alle Lichter erleuchtet, der neue Tag lässt das Fortschreiten aller Zeit einschließlich der eigenen wieder sehr nah kommen, aber im frühen ungetrübten Glanz lebt auch eine alte ursprüngliche Faszination, die dem Moment etwas Besonderes, Intensives verleiht, einen berührt und erdet. (Habt einen glücklichen und friedvollen Weihnachtstag, ganz gleich, wie Ihr ihn verbringt und was er für Euch bedeutet.)

(Eine der Traditionen dieses Abends, die die Jahre überstanden hat, ist das zusätzliche Gedeck auf dem Esstisch, für den Fremden, der unerwartet und bedürftig vor der Tür steht und den man nicht abweist. Und in all den Jahren stand nie die Frage im Raum: Was, wenn dieser wirklich käme, klopfen oder klingeln würde...?)