(Wieder zu spät. In der Wohnung gegenüber ist der Bildschirm soeben erloschen. Unten klappern Schlüssel an der Haustür, die kurz darauf in ihren Angeln quietscht und schließlich dröhnend, hallend ins Schloss fällt. Hier, ferner: Nebenwirkungen des Digitalen. Das merkwürdige Gefühl, diesselbe Notiz in verschiedenen Fenstern geöffnet zu haben, in jedem ein anderer Stand, eine vergessene alte Version, die ihre Zeit überdauert hat. Zudem gilt es herauszufinden woher die Musik kommt, die Quelle für jetzt stummschalten. Und nachdenken, ob man sich erneut viel zu weit in die Nacht vorgewagt hat, noch schlaflos, müde und ohne genügend verbliebenes Licht?)
Abendsterne. Immer zeitlich begrenzte Phänomene, die die Wahrnehmung kapern, kurzes gebanntes Staunen erzeugen, die Gedanken für atemlose Momente durch weite Leere führen - und dann zu beliebigen Lichtpunkten im Halbdunkel der Großstadtnacht werden. Mild blieb der Tag, trotz des Windes. Gegenüber raucht man auf dem Balkon, verrät sich durch glimmende Stummel und gelegentliche Wortfetzen. Einige Zimmer weiter malt ein Projektor schrille Sequenzen auf die Wände; Verlauf, Farbe, Schnitt lassen selbst in vorsichtigem Abstand ein unangenehmes, unruhiges Gefühl aufkommen. (Noch kein Traum. Dafür braucht es besser andere Bilder.)
Early night. Skies behind city windows. The clouds that are, the clouds that seem to be. // 366skies
Early evening. No rain. And a starless void in between the clouds. Feeling small, so far below. // 366skies
(9pm and a bit more. Home office is just another room for now. Window open wide, a sickle of moon in a halo of thin clouds, and a great Orion on a velvet dark nightsky, guarded by the more small stars the longer the eye is willing to gaze at. No words, very few thoughts. Trembling in the cold air, lost in stunned childish amazement.)