Wieder zu schnell. Aufgebrochen im Ansinnen, die kleine Welt wahrzunehmen, aber wenn der Takt einmal schlägt, schwingt man mit. Mittlerweile wurde die letzte Wiese der anderen Brache gemäht, die Büsche sind in einem Container verschwunden und der Bagger harrt reglos inmitten der verfallenen Flachbauten, auf deren Mauerwerk die Morgensonne noch einmal Schatten wirft. Berührtes Innehalten. Eine Aufnahme für den eigenen mentalen Verlauf. Und dann weiter, wieder auf dem Weg.

Aufbruch mit dem Regen, viel zu schnell unterwegs. Fahrtwind, Navigation durch den Verkehr und andere Widrigkeiten. Hier schimpft ein zorniger junger Radfahrer auf die Kehrmaschine, die den Rand der Straße im Schneckentempo von Unrat befreit. Dort, wo der Baum mittlerweile fast halbe Gebäudehöhe erreicht hat, ragt ein nackter männlicher Oberkörper halb über den Balkon, hält eine Tasse in den Händen und nimmt reglos Notiz von einer Stadt, die sich im Laufe der Jahre unmerklich und doch spürbar verändert hat - und in der man selbst auf einer windigen Kreuzung wartet, vertraute Wege befährt und trotzdem viele Ecken kaum wiedererkennt. (Grünes Licht. Weiter im Lauf. Immer noch unter Wolken.)

Besorgungen entlang der Strecke. Noch orientierungsloser als sonst, in einem fremden Markt, aber irgendwann findet man alles und vorläufig auch sich. An der Kasse entblößt eine alte, gebrechliche Dame ihre gesamte Lebensgeschichte vor dem jungen Mann auf der anderen Seite, dem die Hilflosigkeit der Situation ins Gesicht geschrieben steht. Wie reagieren auf die Schwere der Erzählungen, die die ersten Worte der Woche aus einem ungeübten Mund zu sein scheinen? Nicht nur aus den Gefriertruhen weht ein kalter Hauch durch die Neonwelt. (Viele kluge Reaktionsmöglichkeiten durchlaufen, auch diesmal zu spät. Sprachlos zahlen. Und weiterziehen, vielfach berührt.)

Stadtszene: Rote, weiß getaggte Wand. Wiese davor, ein moderner Neubau dahinter. Asphaltstraße, Fußweg, ein Boller übersät mit Aufklebern.

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(Viel zu schnell, auch heute, wieder unterwegs. Schatten werden kürzer, Tag schleicht um die Häuser, folgt durch enge Gassen, beobachtet neugierig das erwachende Treiben. In einer Unterführung rauchen Teenager, auf ihren Schultaschen sitzend, und diskutieren das nahe Gestern. Zu viele Details. Ein Hauch von Wolken an weitblauem Himmel. Büroküche, einige erste Worte, und dann Einschwingen in den Takt. Ohne Hektik. Aber trotzdem mit Ziel.)

Straßenszene unter blauem Himmel. Bahndamm, Oberleitungen, eine Mauer, ein rotes Grafitto: "Hektik".

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4pm and on. Dressed, ready, waiting to get through lighter rain. Moving against tensions, feeling bones and joints and the rigid posture of the day. Watching people emptying mailboxes just across the street, wondering for a moment how living in an office neighbourhood must be like. (Distractions for the afternoon.)