Halb durch den Tag. Entlang an jener Grenze, an der Automatisierung knapp mehr Aufwand wird, als die Aufgabe rechtfertigt - und man sich in Handarbeit wiederfindet, die dann trotzdem zeitraubend und fehleranfällig ist. Gelegentlich scheint es nur schlechte Lösungen zu geben. Aber immerhin hat der Mittag Kuchen. Zwischen Bäcker und Fahrstuhl wird der Wind eisig und nass, also beschleunigt man den Schritt, verschwindet im Schutz des grauen Betons und schließlich in den noch offenen Untiefen der heutigen Aufgaben. (Beschreibungen aktualisieren. Tickets schließen. Bemerkungen überhören, die nur Kraft kosten, aber nichts voranbringen. Noch keine Sonne bislang in den Wolken.)

9am and on. Caught between continuously reconnecting sessions and continuously getting distracted so they expire before any serious work has been done. There's a good mileage spent on this kind of boilerplate tasks, and at some point it becomes challenging to even remember what actually should be accomplished. (Also, on another note: Communication with group chats in a bigger meeting is a bad idea if the facilitator is both sharing screen and part of that very group. Know your distractions.)

Erwachen noch weit vor dem Tag: Das unsichere Vergnügen des Pendelns an einem kalten Morgen. Für ein paar Minuten wortlos, gedankenlos beobachten, wie Straßen, Kreuzungen, Kirchtürme hinter der Bahn vorüberziehen und kleiner werden um diesen Fixpunkt herum, der immer in der Mitte des Blickes, immer unbewegt scheint. Und dann umsiedeln, weil das Husten und die Nähe unangenehm und aufdringlich werden. Irgendwo weiter streift man den hell erleuchteten Gang des alten Büros, ist für einen knappen, schwer zu ordnenden Augenblick wieder dort, in den besten Zeiten in den schwierigsten Zeiten, die die Erinnerung preisgibt. (Dann wieder Straße unter den Füßen. Der Niederschlag ist unsichtbar und nadelspitz, fliegt mit dem Wind und pflügt durch die Haare bis auf die Kopfhaut. Im neuen Büro steht ein Weihnachtsbaum am Terrassenfenster, dessen Glanz bis in den Hof reicht. Es gibt schlechtere Bilder, zum Ankommen. Habt es mild heute!)

Anders als die Träume blieb der erwachende Morgen eisig und klar. Mond und Venus am erblauenden Himmel, einige wenige Wolken über dem Osthorizont in Erwartung des Sonnenaufganges. Büromittwoch. Stoßlüften, nur kurz, bis Gänsehaut selbst unter das Hoodie kriecht und die Maschinen und Bildschirme knacken. Einige Etagen weiter unten ziehen sich die Radfahrer am Fenster um, hier und da flackern unruhige Monitore. Der Baum neben dem Springbrunnen trägt noch immer einige goldene Blätter, der Rest liegt überfroren auf ruhendem Wasser. Übergangsgefühle an einer weiteren Jahreszeitenkante. Und noch ein Kaffee für den Tag, seine Wünsche und Forderungen. Habt es mild heute!

Passwort vergessen oder die Maschinen schlafen noch. Über dem Bürohof hängen Nachtwolken, Wolkennacht, aber selbst der dürftige Schnee auf den Zweckbauten lässt den Morgen etwas heller erscheinen, löst unbewusste Hektik aus und das Gefühl, heute zu spät zu sein, für was genau auch immer. (Dazu: Irgendwo hinter matten Bahnfenstern, zwischen vielen freien Sitzen und wenigen verschlafenen, knurrigen Frühmenschen, stolperten plötzlich Ideen zu Fehlern durch einen noch dösenden Geist, die während der letzten Wochen hartnäckig ausbleiben wollten. Dann bewegt man sich erschrocken und sehr vorsichtig, als könnte Hektik den lose zu greifen bekommenden Faden sofort wieder entgleiten lassen. Zweiter Kaffee, eher als Notwendigkeit, Lebkuchen und Kekse bleiben vorerst in der Küche. Vielleicht findet sich später noch Leere zwischen den Blöcken dafür. Habt es mild heute!)