Wieder viel später: Fragmente zusammenfügen, Fragmente loslassen. Zufälliges Stolpern durch Vergangenheiten als fortgesetztes Muster des Tages. Nur in verschiedenen Kontexten. Kein Mond, keine Sterne, fortschreitende Nacht, aber der Himmel über der Stadt ist wolkenlos und immer noch hell. Zeilen lichtloser Fenster im Blickfeld und für manchen kurzen Moment wird einem bewusst, dass dort schon lang dunkle Stille wohnt. Irgendwo läuft der Motor eines schweren Fahrzeugs, über die Betonbrache treiben Bässe und Stimmen. Neonschatten auf dem Fußweg vor der Kneipe, ein später Radkurier mit großem Rucksack sucht nach der richtigen Klingel für das Hinterhaus. Lauwarmer Abend. Regen liegt in der Luft, aber eher als fliehende Wahrnehmung. (Have a quiet night wherever you are!)
Schließlich, nochmal am Fenster, mit den Bildern eines kunstlichtgetränkten Viertels in der aufziehenden Kälte des neuen Abends. Eigentlich war es heute nie wärmer, aber in zurückliegenden Stunden blieb die Wahrnehmung gebündelt auf andere Aspekte, jetzt tut Müdigkeit ihren Teil dazu, sich fröstelnd von der Weite der Stadt abzuwenden. Also: Die eigenen Lichter dimmen. Maschinen zur Ruhe kommen lassen. Und immer wieder erstaunt - wohl auch ein wenig verstört - sein, wie viel geräuschloses Schweigen in diesen Augenblicken ist, kurz nachdem sich der Fokus löst und auch die drängensten Themen vorübergehend unscharf werden. Das Sprachlose, als Herausforderung - oder dann und wann als Notwendigkeit, damit die eigenen Systeme wieder in ihre Bahnen finden. (Have a calm night everyone, wherever you are.)
10pm and on. Tired and restless. Or vice versa. Dimly lit rooms across the street. Silhouettes of people following evening rituals. Sounds and scents of a kitchen, unsure whether from a flat nearby or the pub in its late hours. Sometimes it's all in the wind. (Test started. Test observed. Test apparently passed. That's something one can work with, for now. Skipping through playlists. A lot to fuel enthusiasm, but little to stick with for now. Learning to know when to call it a day. Have a quiet night everyone, wherever you are.)
Schließlich findet auch dieses Tageslicht wieder zur Ruhe. Verharren im Lauten, Suche nach dem Leisen, oder umgekehrt. Gegenwärtigkeiten, aus denen sich nur Halbsätze formen, keine klareren Linien mehr, und in denen irgendwie alles ein Sammelsurium aus Ideen bleibt, Skizzen ohne Struktur und Titel. Währenddessen ist die Familie gegenüber aus den Ferien zurück, das Wohnzimmer wie gehabt vom Schein greller, emotionsloser Lampen geflutet. Jenes Zelt wurde irgendwann demontiert, die Kinder malen am Tisch, auf dem Regal neben den Fenstern sitzt eine viel zu große Puppe. Letzte Pendler drehen größer werdende Runden im Versuch, irgendwann anzukommen. Über allem: Anderes Dunkel, diesselben Sterne. (Have a quiet night wherever you are.)
10pm and on. Nighttime city seen through long exposure shots. Blurry lights melting into each other, headlights of cars flowing into arcane mandalas, a very few stars leaving sharp lines in a dark blue firmament. A few long piano drones, slightly disharmonic, on reverb. And a mind letting go of ideas of productivity and results for a late short moment. There's better and worse times for everything inside and outside of days. (Have a relaxing night everyone, wherever you are.)