(Supermarkt des geringsten Misstrauens. Streik der Selbstzahlerkassen geht in die nächste Woche, mittlerweile wurden die Bildschirme abgeschaltet und die Kabel für Netzwerk und Stromversorgung achtlos zusammengerollt auf die Packflächen gelegt. Der Herr hinter der Kasse übt indes Solidarität, indem er plötzlich und unvermittelt in der Tiefe des Marktes verschwindet und unerfreulich lang verschwunden bleibt. Warten, nervös. Nebenan altes Bier in neuen Dosen, die andere Gestaltung wirkt wenig origineller und wird sicher nichts an der Qualität des Inhaltes verbessern. Pläne, Schokolade in Griffnähe aufzuessen. Ein Blinzeln in die Kamera, dann wird die Idee verworfen. Irgendwann dann doch Schritte über den Parkplatz, durch den Wind, das Knistern trockenen alten Herbstes. Man wartet immer so lang, bis die Eile kaum noch beherrschbar ist.)

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Viel zu schnell wieder halb im Nachmittag. Kompressor und Asphaltsäge lärmen irgendwo nah genug, dass das Echo in den Fassaden lästig wird und auch die Stimme der jungen Frau übertönt, die hinter offenen Balkontüren Gesangspassagen übt. Weiter unten erlöschen weitere Schaufenster, die Nachbarschaft leert sich wieder etwas, mitschwingend das merkwürdig schwere Gefühl, dass die Kreativität in der Stadtgestaltung selten über Verkaufsflächen hinauszugehen scheint; eine Wahrnehmung, derer man sich zugleich schämt, weil sie sich privilegiert und überheblich anfühlt. Telefonate vor der Pause, Fehlschlüsse und noch keine besseren Einsichten. Und die ungewöhnliche Wirkung von Unsinn in der Zwischenablage. Doch noch einmal einige Schritte zurück.
9am and on. Of code and confusion, of relying on others and trusting oneself. Once in a while, giving things a try answers questions and leads to a certain clarity. Even though sometimes things take much longer down that route.
Und wieder Montagmorgen nach Montagnacht. Erste Versuche, die Dunkelheit wieder aus den Räumen zu geleiten, vorsichtig, sich nicht nochmals tief in ihr zu verfangen. Zwischen hier und der Kreuzung schließen Autotüren, starten Motoren, leeren sich Stellplätze. Bus wartet an der Haltestelle, ein Radiosprecher erörtert die Bedeutung alter Musik, der Wasserkessel schaltet mit dem üblichen Signalton ab, der an manchen Tagen durchdringend und nervig ist. Kaffee, Brot, Duft des Vortags hängt noch unter der Küchendecke. Und ein paar haltlose Erinnerungen dazwischen. Habt es mild heute!
Wieder hinter der Mittagsstunde. Welke Tulpen im Supermarkt des geringsten Misstrauens, und zu viel von jenen Besuchern, die schreiende Zeitungen mit schreienden Schlagzeilen auf das Band und in den Wagen legen. Gefangen irgendwo zwischen angewidert und resigniert. Aber zumindest der Marktschreier, der in den Lautsprechern wohnt und die Montagsangebote vorliest, hat Spaß an den Dingen. Ferner: Geschichten von Nadeln im riesigen Heuhaufen. Aber der ist verstreut quer durch die metaphorische Scheune. Vorhersagbar nicht erwartungskonformes Verhalten, der Rest liegt noch außerhalb der Erklärung. Dazu Baustellenlärm. Und bislang noch kein Kuchen.

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