Bürowechsel. Gemütswechsel im erneuten Grau, mit dem leichter Nebel über die Flusswiesen treibt, Rauch über den Dächern liegt und man an der Kreuzung innehält, für die Jacke. Volle Plätze, volle Straßen, Jungs in blauen, strengen Anzügen, Mädchen in zu dünnen Kleidern, flankiert von Scharen von Erwachsenen, allesamt eher missmutig dreinblickend, anstarrend gegen das Gedränge des Mittags. Kurzes Klingeln, Telefonat durch schlechte Kopfhörer, die Themen für den Schreibtisch sortieren sich noch im Schwung. Und dann eigenes Viertel, die bekannten Fassaden, einige bekannte Menschen und jede Menge Schwalben. Noch ein Kaffee. Nächster Takt.

5pm. Switching drivers, missing networks, lost packets, connections reset. Still learning how to dig deeper into that particular issue. Also, noticing the sun made it around the house, shedding a bit of light into moist streets, briefly lifting the veil of grey. Pleasant surprise at a late hour.

Mittag: Grau. Spuren dicker Tropfen auf den Scheiben, langsam zu Boden rinnend, Staub mit sich ziehend. Auf der Baustelle ist es stiller als sonst, dafür klappern in loser Folge alte Autos und voll beladene Anhänger über die Kreuzung; fast entsteht der Eindruck, die Nachbarschaft hätte diesen Tag einem großangelegten Aufräumen und Entrümpeln verschrieben. Gegenüber wurden derweil alle größeren Pflanzen auf den Balkon verbracht, zwischen alten Tontöpfen blickt eine Hundeschnauze in farbloses Licht. Wind in der Jalousie, eine Fliege auf den Inselsteinen, der schon wartende nächste Anruf in der Leitung. Weiter, entlang unmarkierter Wege.

9am and on: Of error messages, copied instructions, misplaced whitespaces - changes that only derail late in the flow. (Even checking things twice sometimes doesn't keep one from missing the obvious. Wondering whether this is about too much or too little caffeine, or a general creeping degradation of focus.)

Spätestens wenn man die Amsel wieder hört, ausführlich und in voller Lautstärke, wird klar: Nacht ist vorbei. Bald folgen erste quietschende Türen, erste Schritte über Kies, erste klappernde Fahrradketten, doch schon merklich vorher hat sich erstes Denken genug in den letzten, den nächsten losen Enden verfangen, dass das Finden von Schlaf bestenfalls Wunsch bleibt. Also: Eröffnen des morgendlichen Reigens. Rituale und Ritualisiertes. Kaltes Wasser, Durchatmen der kühlen, noch regenfeuchten Luft unter Hofbäumen. Kaffee. Und dann ganz vorsichtig wieder Ordnung in die Dinge bringen. Habt es mild heute!

Mittag in forschem Wind. Vor dem Supermarkt des geringsten Misstrauens ist ein kleiner struppiger Hund am Fahrradständer geparkt, der abwechselnd an seiner Leine beißt und Passanten verbellt, aber das Bellen klingt eher spielerisch und aufgeregt als wütend. Hinter den Türen stopft ein junger Mann Flasche um Flasche in den Pfand-Automaten, gelegentlich unterbrochen von Pausen, wenn das Gerät die Annahme verweigert und in den Gefäßen verbliebene Neigen an Ort und Stelle ausgetrunken werden, bis der Prozess weitergehen kann. Prozess, auch: Wenn schwer erlernbare Selbstzahlerkassen auf schwer lernunwilliges Publikum stoßen, entsteht ein interessantes Konfliktpotential, das aufzulösen dem neuen Personal heute nicht gut gelingt. Und für einige Augenblicke macht der unfreiwillig-bittere Unterhaltungswert der Szene den Verlust an Zeit wieder wett, während die Minuten langsam weiterstolpern.

Past 9am. Browsing for cookies but in the kitchen. Too, having another coffee for that, watching certain rituals as a substitute for whatever, and noticing ones own inability to keep them controlled. A day of pale white skies.

Kompakte Nächte enden mit einer wirren Ahnung im Unterbewussten, aber ohne fassbare Gedanken, weil alles, was zwischenzeitlich umgab, mit dem nahenden Sonnenaufgang vieltausendfach zerbrach und verschwand. Frösteln im Heimbüro, die Luft schafft es irgendwie, abgestanden und kalt gleichzeitig zu sein, drückt auf Atem und Stimmung. In der Häuserfuge der übliche Lärm früher Geschäftigkeit: Müllentsorgung, Fahrräder mit scheppernden Anhängern, rangierende Pendler, gelegentlich Wecker aus ungesehenen Zimmern. Auf dem Bildschirm entfaltet sich der Tagesplan, versuchen sich viele Kästchen in ein viel zu knapp bemessenes Raster zu pressen. Die Situation diktiert die Werkzeuge: Reihenfolge, Gelassenheit, Kaffee. Und immer ein gewisses Maß an Hoffnung. Habt es mild heute!