Unterwegs durch denselben Baustellenlärm an einem anderen Mittag. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens dankt die einzige festangestellte Mitarbeiterin den jungen Praktikanten, die es geschafft haben, alle gelieferten Waren in alle Regale zu räumen. Ein grauer Dutt wandert über dickem Pelzmantel durch die Gänge, beides gehört zu einem älteren Herrn, der sich ebenso enthusiastisch wie planlos müht, seinen langen Einkaufszettel abzuarbeiten, bislang aber nur Porree und Salzstangen in seinem Wagen fährt. Die Auslagen mit Gemüse und Blumen stimmen genau so trübsinnig wie das Regal mit der Tagespresse, und viel davon scheint auf die Zeitgenossen unter dem Neonhimmel abzufärben: Manchmal erzeugt ein Lächeln ein Lächeln, aber manchmal verschwindet ein Lächeln in seinem Echo. (Bezahlen, Türen öffnen und schließen lassen, den Wolken zunicken. Es darf weitergehen.)

Beyond 9am again. Common challenges: Looking for the actual code running on a particular system, knowing the observed behaviour doesn't seem to fit what's written in the relevant files. Also, discussing different levels of reliability and availability of systems in light of minor outages. (Wondering whether there's a tendency to prefer small fails simply because they're easier to ignore even in a long-term timeframe.) 

Wieder früh, zwischen Küche, Mülltonnen, Wäschekeller. Die Nachbarn haben jede Menge altes Geschirr auf dem Fußweg freigelassen, dazu einige vegane Kochbücher, aber der Moment mag noch keine Schlussfolgerungen aus dieser Kombination ziehen. Regen im Gesicht. Dann Regen auf den Scheiben. Der Wasserkessel knackt, nebenan beginnt der Wecker zu schreien. Es gibt viele Geräusche, mit denen man wohl besser nicht erwachen möchte, aber vielleicht ist das sehr subjektiv. (Wieder ein voller Plan. Aber zumindest wieder genügend jener Aufgaben, die man mit wenigen Handgriffen erledigen und dann final schließen kann. Also Kaffee aufgießen. Die Tastatur zurechtrücken. Und eine ganze Weile reglos vor dem Bildschirm sitzen, bis sich Ort, Zeit, Selbst miteinander wieder schlüssig anfühlen. Habt es mild heute!)

Beyond 3pm. Again, finding back from deviations. Picking up what was put down after putting something less important down. A call stack and resting tasks. The modlel has rough explanations but most of them seem both known and way too technical. Still waiting for the sun, yawning in lack of fresh air and sleep. Still, sun leaves a lot to be desired today.

Der Mittag sind vorbeifliegende Namen und Aufgaben und Paragraphen in Nachrichten. Für eine ganze Weile waren die Gedanken klar und sortiert, jetzt treibt ein Nebel aus Teilchen durch die verschiedenen Ebenen der Realität, der sich erst einmal wieder setzen muss. Ingwer und Kurkuma im Tee, Brot, Birne. Irgendwo im Viertel lärmen andere als die gewohnten Bauarbeiter, in Intervallen alternierend zwischen leisem Kratzen und der dröhnenden Vibration äußerst schwerer Gerätschaften. (Inselsteine und Kristallkugel klappern auf dem Fensterbrett. Noch halb in der Pause und schon halb im nächsten Takt.) 

Beyond 9am. Hazy sunlight on dusty desk. First tasks done, first minutes written, first things postponed. Fetching coffee as a ritual of motion, as well as doing some clumsy stretching and bowing to fight the physical and mental rust, to counter the effects of being stuck in the same position for too long. 

Dann: Stille Stunde in der Küche, nachdem dem Radiowecker das Wort verboten wurde. Kaffee, Obst, Morgenrot. Nicht schlau werden aus den Gesprächen der Vögel, jenseits vager Ideen; Beobachtung ihrer Silhouetten vor junger Dämmerung. Eine Elster mit glänzendem Gefieder landet auf dem Vordach, verweilt für Augenblicke in fast greifbarer Nähe. Im Hinterhof quietschen Balkontüren, irgendwo werden lachende Kinder zur Eile ermahnt. Der Verkehr brandet durch die Kreuzung in ruhigen Wellen. Noch kein Blick auf die Uhr, noch kein Takt in den sich langsam ordnenden inneren Mechanismen. Manchmal fühlt man den Frühling wieder etwas mehr. Habt es mild heute!

Also: The challenges of drafting good changelogs, even more so with people next door doing their vacuum-cleaning. The distractions of inbound messages. The rabbit holes of terms that enter ones consciousness through odd means and manage to draw enough attention off more important things. And the stories they could make for if they were just a bit lighter. (Closing in on 2pm. Focus, focus!)