Wenn man die Zeit aus den Augen lässt, flieht sie. Wieder Mittag. Aufschrecken, Türen öffnen, Pfoten und Krallen einer erschrockenen Katze ausweichen. Asphalt unter den Füßen. Stadt plötzlich um sich spüren, sich darüber klar werden, warum man da draußen ist. Supermarkt des geringsten Misstrauens. Zitronen, Schokolade, Wein. Nur keine Tagespresse wahrnehmen. Nie. Eine sehr alte Frau steht vor dem Regal und untersucht das Kleingedruckte auf der Milchpackung mit einer alten Lupe, alle angebotene Hilfe weist sie stolz und knapp zurück. Unwohlige Ahnungen über eigenes Altern, ferner und näher, über Wehmut und Eigentümlichkeit. Danach Postbote, ein kurzer Wortwechsel am Bordsteinrand. Gerade weit genug von den Nebenstraßenakademikern, denen es immer noch nicht gelingt, den eigenen Hausmeister zu grüßen. Lose Verbindungen vieler eng abgeschlossener Welten. Und immer noch keine Sonne.

(A browser window in a browser window displaying a console with a terminal displaying code, hardly readable. Moving very slowly, like through a room filled with shelves of fragile art. Unsure which end will break with the next move. And every unpredictable outcome is just one keystroke away.)

9am and on. Or: Timeline predictions, random paths, alternating storyboards. Fitting in what needs to, making room to get into the right mood before. Spotting an idea of sun in between clouds and maybe this in itself is quite something to enjoy already. (Too: Exercises in ignoring noise. Exercises in being humble in face of individual options at hand. Exercises in not using technology as a means of status and tribalism.)

(Close to windows, facing the weather, watching the rain get stronger. Looking ahead, reaching out to the past, once in a while experiencing situations where worlds melt into each other and things start feeling slightly surreal: Encountering people that are out of place or maybe just out of time. Suddenly following up on topics that bring up slightly unsettling memories. Unresolved contradictions. Stories of former ambitions. Stories of former fails too. Or things that at least feel this way.)

Frühmittag. Innehalten für einige Minuten, andere Bewegungsabläufe üben, die Augen geschlossen, spüren, wie Muskeln spannen und Gelenke knacken. Der gefühlte Tag zieht über die Stadt wie ein ungestümer Herbstwind; dass Äste und Zweige der Bäume gegenüber reglos ruhen, die sonst bei kleinsten Böen singenden Regenrinnen und Dachbleche schweigen, irritiert und bringt die eigene Verortung im Jetzt kurzzeitig aus dem Tritt. Für den Moment: Notizen abarbeiten. Faden um Faden aus dem Knäuel des Morgens ziehen. Benachrichtigungen verschieben, in leere Postfächer starren. Ganz gleich, ob Kaffee oder Licht oder frische Luft: Noch nicht die richtige Balance gefunden, heute, bislang.