Überschneidungen der verschiedenen Lebensbereiche. Anderer Posteingang, Jonglieren mit Einladungen und Themen unzeitig an einem Freitagnachmittag. Mit dem Kopf noch halb anderswo. Auszeiten, um Gedanken zur Ruhe zu bringen. Oder: Auszeiten, in denen andere obskure Belange durch einen nicht ausgelasteten Geist irrlichtern. Kuchen kaufen. Heute nicht des Rituales wegen. 

10am. Elsewhere. Different villages, different houses. A few people rushing for the late mass but these places feel quiet in an uncomfortable way. The pulse of the cities seems to lure off anyone not well-anchored here, and the reasons to stay are diminishing. Droplets of nights rain on yellow blossoms. Traces of a mole, small piles of heavy brown ground in an otherwise exactly cut garden lawn. An other kind of life reclaiming space.

Der Klempner, der die verknitterte Karoseerie glätten soll, residiert in einem Hinterhof so eng, verwinkelt und unauffindbar, dass er fast in einer anderen Dimension zu liegen scheint. Kurzer Wortwechsel, kurzes Sinnieren über Absatzdruck, Lobbyismus und die zunehmende Unmöglichkeit, Dinge zu reparieren, die man auch neu kaufen kann. Alles sehr schwierig, immer. (Der Bus kommt spät und ist brechend voll. Ein junges Pärchen hält sich aneinander fest, eine Mutter trägt ihr hustendes Kind, das mit fiebrigen Augen vorbeiziehende Bäume beobachtet. Alle anderen stehen, weil kein Platz zum Fallen ist. Irgenwann dann: Durchatmen unter einer großen Kastanie. Letzte Meter zu Fuß. Und einmal mehr nagende Gedanken an die eigenen Privilegien und die Probleme des Alltags, die einem meist erspart bleiben.)

Umwege, Schleichwege, Irrwege. Routen über Betonplatten, zweireihig durch reifende Haferfelder bis zum Wald. 32° und eine Luft, in der alles zu schwimmen scheint. Alles getönt in Staubgelb - Himmel, Dächer, Blätter der Straßenbüsche, und die Ziegelmauerwunden, die hier und da aus dem Dickicht klaffen. Der alte Hof ist längst verfallen bis auf den kleinen Anbau, dessen Dach hohe Antennenmasten trägt. In der Ferne grollt das Wetter. Noch immer kein Wind. 

(Hinter den Bäumen: Wiese und Beete. Schnecken, Katzen, gelegentlich Kröten in den Büschen. Ungeplante Vegetation überwuchert, überblüht die geplante, trotzdem bleiben formende Eingriffe zurückhaltend. Die Dinge finden ihr Eigenleben und ihre eigene Struktur. Auch, im Moment: Stehen. Beobachten. Das müde Selbst wärmen unter schwacher Sonne.)

Abstrakte Fernstraßenromantik: Falke und Milan vor Wolkenwelten. Träge Windräder, schnelle Bewegung auf allen Spuren. Warmer Teer, der Duft von Reise und Weite und Schiene und Rost dort, wo die Fahrbahn die Eisenbahnlinie unterquert. Hellgraue harte Grenze, dahinter überquellendes Grün. Inmitten von Horizont, umgeben von Fremde, eine spezielle Heimat nur in sich.

(Warmes Licht im Rücken, Straße voraus in blauen Abendhimmel. Genug Bilder gesammelt, in jeder Hinsicht. Rückzug im Stillen, den Eindrücken eine Chance geben, sich zu setzen.)