Sonne weicht, Kerzen bleiben. Bewegungen durch Küche und Flur. Andere dunkle Musik, älter als man selbst. Schritt vor Schritt, kein Tanz, zu ungelenk, aber man schwingt trotzdem mit, so gut man es kann. Irgendwie gegen die eigene Starre.
(Der treffsichere Zufall will es, dass gerade das schöne Geschirr Kontakt mit Gerätekabeln, Schwerkraft und Fußboden hat. Und so reduziert sich die Belegschaft des Tassenregals, werden zukünftige Kaffeetische immer mehr zum Patchwork und man beginnt den Reiz bunten Durcheinanders wieder mehr zu schätzen.)
Andere Pläne. Knoblauch, Ingwer, Curry. Dazu scharfe Messer, Körperflüssigkeiten: Zwiebeltränen, Fingerkuppenblut. Schließlich Küchenbier. Auch die Parties in diesem Raum ändern sich mit den Jahren. Nur die Musik bleibt jung: Wasting the dawn.
Irgendwann, wieder, Küchentreiben und Parallelisierungsthemen. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an Handgriffe, findet in Abläufe und schafft es irgendwie, alles gleichzeitig fertig zu bekommen. Luftwechsel. Gegessen ist immer viel schneller als gekocht oder aufgeräumt. Und der Sonntag flieht.
Etwas später, das Schweigen jenseits der Küchenfenster. Kräutertee, heiß. Abendmusik und ein dunkles Firmament, von wenigen hellen Mustern besiedelt. (Die Weite da draußen hat nichts von ihrem alten Reiz verloren, aber sie wird unerreichbarer mit den eigenen Jahren.)