(Somewhere between kitchen and desk, watching notifications pop up and disappear as the day steps on. Hands are cold, parts of the mind are, too. Dissociation for a split second. And then, to watch oneself eat, drink, daydream, and trying to relate again. Questions of utter unimportance along the walk.)

Neues Graffito auf rauhem Beton: Eine undefinierbare Zahlenfolge, umfasst von Blumen, beobachtet von einem zornigen Gesicht. Verblüffend viel Bild für mutmaßlich wenig Zeit. Sonne in der Straße, rissige Wolken, neben dem anderen Supermarkt und den Werkstätten rangieren große Transporter umeinander herum. Eine Horde Schüler kauft Schokoriegel und süße Getränke. Früher Nachmittag, späte kurze Pause, immer noch neben dem eigenen Takt. Gedanken über Produktivität und Algorithmen. Gemessener Abstand zu allen und allem, unentschlossen zwischen der Offenheit für Gesellschaft und dem Bedürfnis, mit sich selbst allein klarzukommen. Zentrierung vor dem weiteren Programmablauf.

Kurze Besorgungen in der Mittagspause. Nur um ein paar Meter zurückzulegen. Sonne an fast klarem Himmel, Winterkälte auf der Haut. Größenverhältnisse, zum ersten: Nachbar trägt einen beeindruckend kleinen Tannenbaum durch die Straße, gelegentlich schüttelnd oder gegen die Hauswand streifend, eine Spur grünbrauner Nadeln hinter sich her ziehend. Größenverhältnisse, zum zweiten: Die Hinterhofkinder von einst umrunden, die an der Haltestelle auf den Bus warten. Um Kopfeslänge überragt werden, und eigene vage Gefühle unterdrücken dahingehend, wie einen die Jahre selbst kleiner und unbedeutender werden lassen im großen Ganzen. Wasser, Joghurt, kein Kuchen. Und weiter, in kleinen Schritten. 

Schließlich wieder am Wegesrand: Dem Wasser nachspüren. Hand im Gras, nur für einen Augenblick. Unschlüssig, ob der weiche Nebel lichter oder dichter wird. Oder ob er überhaupt real ist. Städtische Arbeiter in Warnwesten ändern die Verkehrsführung, ein bulliges schwarzes Auto rollt durch die Kreuzung und hupt, kurz und durchdringend. Zumindest ein Kontakt mit der Bahn bleibt immerhin aus, aus einer heruntergelassenen Scheibe tönen Zorn und Egoismus. Halb durch die Zeit des Heute, noch weit auf der Strecke im Plan. Sinnieren über Notwendigkeit und Rechtfertigung von Pausenzeiten. Und Warten auf Sonne. Oder Schnee.

Gras und Regentropfen.

📷 lost-in-moments

Mittag neben den Häusern, auf der Straße, in den Gängen, zwischen Regalen. Die Praktikanten im Supermarkt des geringsten Misstrauens haben die Lieferung ausgeladen, schnell, aber falsch. Laute Stimmen, harte Worte inmitten umgelagerter Paletten und  kreuz und quer gestellter Warenträger. Selbstbewusste Kunden stellen die letzten Durchgänge zu, telefonieren und sinnieren weithin hörbar darüber, dass alles immer teurer wird, um dann Hochpreisiges in die Wägen zu stapeln, nach einem Schema, das dem Betrachter vollständig verborgen bleibt. (Ein Tag, der kalt begann und kalt blieb. Ein Tag, an dem die Farbe der Himmel, die Witterung, der eigene Gemütszuschnitt nicht dazu angetan sind, Wärme zu spenden. Fliegen auf ellipsenförmigen Bahnen um eigene Schwerpunkte. Immer wieder zurückfallend in die alten Spuren. Hängengeblieben.)