Plötzlich findet man sich in Straßen wieder, auf denen Polizei ihre Runden läuft, und der Blick in die hell erleuchteten Auslagen macht erahnbar, warum. Kontakt mit Realitäten, die unvertraut sind, die sich umso fremder und kälter anfühlen, je mehr man nachdenkt über ihre Werte, ihr Weltbild und alles, was ihnen sonst noch anhaftet. Und dann bleibt man in Bewegung und läuft einfach weiter und biegt um Ecken und ist schließlich froh, wieder woanders zu sein, während der Abend still wird. (Have a peaceful night wherever you are!)
Sehr viel später, Küchengespräche, numerierte Touren, Sagengestalten, die Namen alter Helden. Eine Sammlung leerer Flaschen auf dem Balkon erzählt von vergangenen Abenden, im Gegenlicht der Straßenlaternen scheint der Regen Mühe zu haben, sich nicht in Schnee zu verlieren. Kaum wache Fenster mehr, ein einsames Auto fährt durch den Wald hin zum Pass. Die Siedlung schläft den tiefen Schlaf außerhalb jeglicher Saison, in einer Stille, die um diese Zeit müde, alt und schwer wirkt. (Have a quiet night wherever you are!)
Through the darkness again. At some point fog turned to rain again and then disappeared. Still, a few small streams of water run down concrete lanes that turn to loose stones and finally dirt and mud up there where forests separate village from the vast realm of stones and snow. Emptying todays drinks. Gazing into the valley, no real sense of orientation beyond what's offered by the few streetlights. Accepting being small in here, as an ongoing yet familiar challenge. Have a quiet night wherever you are!
10pm, steamy bathroom windows, a distant street just a line of lights surrounded by halos in hazy rain. Water dripping, drumming on metal roofs, no wind but the scent of woods and meadows even stronger than during the rest of the day. Always just a thin line between wake perception and confusing dreams. Not sure whether darkness has a different shape in other parts of the world. Have a quiet night wherever you are!
Erheblich später: Die eigenartige Müdigkeit ruhiger Tage. Reste kalten Weines, Reste von Schokolade. Geschirr wegräumen. Kerzen löschen. Gegenüber in der kahlen Wohnung treffen viele junge Menschen aufeinander, Zweck und Stimmung der Zusammenkunft lässt sich schwer erahnen, verhaltene Gestik, keine Musik dringt durch schwere Nachtstille. Die Heizung rumpelt, ohne heizen zu wollen. Eine Etage weiter unten werden Geschichten vorgelesen, ein Pizzabote rast auf schlecht beleuchtetem Fahrrad die Straße entlang hin zum Fluss. Freitagsonntagsgefühl am Donnerstagabend. Indifferent. (Have a calm night wherever you are.)