Einige Stunden, etwas weiter: Wege durch verschiedenen Beton. Abgelebte Plattenbauten, in matschigem Laub versunkene Plätze, erste Weihnachtsmänner, die sich an vollgestellten Balkonen nach oben hangeln. Berufsverkehr, eine Frau mit schweren Taschen eilt zur Haltestelle, aber der Busfahrer hat keine Gnade, Türen bleiben geschlossen. Selbstgespräche und Headsets. Mäandern zwischen Wirklichkeiten.
Sehr viel später: Fehlercodes und hilflose Geräte. Die Katze schläft weit genug entfernt und ignoriert alles, was sich nicht akut aufdrängt. Im Haus gegenüber leuchten wieder Zimmer, die lange Zeit schwarz blieben. Anderes Mobiliar, andere Farben, ein riesiger Tisch, ein ebensolcher Leuchter. Und ein dunkelhaariger Schopf, der in einem großen Sessel sitzt und auf einem Tablet liest. Fehlen von Vorhängen, eine Offenheit, die sich manchmal freundlich anfühlt und manchmal in die Rolle des verstohlenen Beobachters drängt, der sich schließlich verschämt abwendet. Nicht alle Geschichten wollen erzählt werden. (Have a peaceful night wherever you are.)
Somewhere out there. Night as an unchartered world. The safety of the map is not the territory by any means, where creatures howl and ghosts whisper and another bottomless fear hides behind each and every shadow. Skipping pits, eyes closed. In these hours, we are but what we hope to be.
Neuer Abend, nach einem langen kurzen Tag. Erster Blick in die Woche, unvermeidbar. Gegenüber wurde das Wohnzimmer mit Lichterketten dekoriert, Schatten von Gästen ziehen über kleine helle Punkte. Zigarettenrauch, flackernde Kerzen, Wolkenrisse. Die Himmel: Mond, ein weicher Schleier vor dunkler Ferne. Im Kopf Antworten formuliert auf Dinge, die aufwühlen. Mehrere Korrekturen, viel mehr Unruhe, bis zum Atmen gegen Resignation und fehlendes Verständnis. Noch nicht gleichgültig genug. Trotz aller Hilflosigkeit. (Have a soothing night wherever you are.)
Zurück über den eigenen Dächern, das eigene Viertel vor Augen, seine kühle Müdigkeit spürend, mit der eigenen ringend. Zu früh für das noch junge Selbstgefühl, zu spät für die merklich ältere Wirklichkeit. Gegenüber wird in regloser Pose gelesen, an einem kleinen Schreibtisch bei trübem Licht. Vor der Kneipe wartet eine einsame Seele auf alles und nichts. Wortlosigkeit in den Höfen. Stilles Suchen nach Mond. Immer wieder. Have a calm night wherever you are.