Abendrituale, auch: Wäschekeller. Einzählen der Maschine mit den Fingern, immer verschämt und darauf hoffend, zufälliger Beobachtung zu entgehen. Entlang der Höfe auf den Balkonen wird gegessen und getrunken, Menschen diskutieren über Grundeinkommen und künstliche Intelligenz und es sind jene Situationen, in denen man zusieht, Abstand zu gewinnen. Getrieben, nervös, verspannt. Und gedanklich immer noch Stunden zurück.
Very much later again. Moths dancing around the small lantern. Backdoor near the creek, attentive and waiting for any movements and noises but inhabitants of these hours are good at keeping unseen, unheard, unnoticed. This day started passed ended a bit more silent than others. Week seems far, as does the city. Weary mind, troubled thoughts. Have a calm night wherever you are.
Am Fenster. Angeheitert und leicht, müde und schwer. Kerze zittert in ungesehenem Hauch. Gegenüber schließt man Vorhänge und lässt die Lampen zur Ruhe kommen. Glimmende Zigaretten kurz über dem Bordstein, manchmal ist es genug, stumm miteinander zu rauchen oder zu trinken. Der Bus fährt vorüber, ohne anzuhalten.
Closing in on 6pm. Out there at last. Crowded city empty sidewalks and everything submitting to dense cold rain. Wind getting stronger, shaking thin hair. A red Christmas star shimmering on wet stones. Slightly worn down yet still bright
Entlang der Straßen wird aus einem kalten Vorabend ein kalter Abend, das Thema des Montags bleibt bestehen. Es fehlen Zitronen, man verläuft sich in zaghaften Kontakten mit Nachbarn, denen man dann doch keine Geduld schenkt und sich hinterher für das Beiläufige, Vorübergehende, Abweisende rügt. Auf dem Balkon der Studenten steht ein roter Weihnachtsmann Wache neben einem eng verschnürten Tannenbaum, die Fenster dahinter umschließen unwirklich gefärbte Neonstimmung. Fast leerer Bus, leere Haltestelle, der Moment atmet Rauch von Zigaretten und Kohlen. Zeit streift weiter, Fluss ist fern. Manchmal spürt man Enge umringt von den hohen Fassaden.