Heading for 11pm. Nightlights shadowplay on dark walls again. Rain calmed down, the neighbourhood cautiously steps out for a few more minutes. Briefly touching base on all relevant issues, with that late cigarette to conclude the expected order of steps. (Also: Reaching for all of todays threads again, having them synchronised, before weaving them into a fabric of dense dreams. The unexplained current state of nights.)
9pm and on. Halfway into the evening. Circling around too many things that seem worth digging into, eventually trying too much at once, ending up with a bunch more of poorly understood, poorly trained crafts. Trying to relearn the ability to focus. Until, eventually, noticing it's not the focus that has shifted but just the understanding of how one ticks, when the day finally may slow down.
10pm and on. Again. Tracking vessels east and north of here. Trying to make sense of compass, maps and triangulation. Asking the model about nautical details and terminology. (No guiding lines in empty space. The map is never the territory, much less so here.)
(Eine der Traditionen dieses Abends, die die Jahre überstanden hat, ist das zusätzliche Gedeck auf dem Esstisch, für den Fremden, der unerwartet und bedürftig vor der Tür steht und den man nicht abweist. Und in all den Jahren stand nie die Frage im Raum: Was, wenn dieser wirklich käme, klopfen oder klingeln würde...?)
10pm. Slowed down. Watching reflections of traffic lights on wet crossroads. Ending the evening just like the morning started: In a bathroom, dimly lit. Yawning. And trying to avoid eye contact with that mirror self. (Fixed temporal join points woven into the fabric of the week. And fixed rituals revolving around them.)
Irgendwann: Kaltes Licht über allem. Wieder erstaunlich viel Mond, scheinbar ganz plötzlich. Umfasst von rissigen Wolken, deren Formen sich beständig dem Blick und der Beschreibung entziehen und in denen Geister leben könnten. Eine einzelne helle Lampe gegenüber, hinter geschlossenen Fenstern, umringt von Kisten, Kartons, Pappe, Fußboden bis zur Decke. Es ist wieder Bewegung im Viertel, neue Möbel, neue Gesichter, ein langsamer Rhythmus mit Taktschlägen am Ende des Sommers. Augenblicke in Ruhe verharrend, zumindest körperlich, an der wärmer werdenden Heizung. Nur die üblichen Affen tanzen und springen. Wie so gern am hinteren Rand langer Tage.
Immer noch früher als sonst: Vergessene Dinge aus der Tagestasche angeln. Verschiedene Batterien laden. Überlegen, ob man bestimmten Benachrichtigungen bestimmter Systeme nachgehen sollte, oder ob es ein Filter auch tut. Langsam beginnt die Heizperiode; die Menge möglicher Zustände in diesen Wänden verdoppelt sich: Zu hell. Zu dunkel. Zu warm. Zu kalt. Immer die Mittellinie kreuzen, immer in Bewegung bleiben, und sich immer irgendwie an banalen Realitäten reiben - müssen oder können. Dieser Abend sieht wieder mehr offene Fenster, mehr Windlichter auf den Terrassen, dieser Abend hört wieder mehr Gespräche in den Höfen als unter den Fußböden und Teppichen. So haben die gesprochenen Worte zumindest mehr Raum. Irgendwo leben auch heute die musikalischen 1980er, brüten Studenten in kleinen Zimmern über Büchern, finden Nachbarskinder keinen Schlaf, sitzt der orangefarbene Fahrradbote müde auf dem Bordstein und leert einen Energy-Drink. Lange Nächte unter Wolken, kein Polarstern, keine Navigation.
(Der Tag war Wolken und Regen und rauhe Stimme und Code und Sand, in den Schuhen und den Rädchen der Logik. Viele Versuche, lose Enden nach Farben zu sortieren, scheitern spätestens im Zwielicht und an schwach ausgeprägter Fähigkeit, Zwischentöne gut zuordnen zu können. So klemmt man zwischen die Seiten, was man hat und behält, schließt das Buch und hofft, dass der Nachtwind nicht gar so barsch durch die bruchstückhaften Notizen blättert. Grelles Licht in der Küche gegenüber, nervöse Schatten hinter schmutzigen Fenstern. Unten wird in halb geöffneter Haustür diskutiert, kurz, aber vehement, dann verschwinden Schritte in verschiedene Richtungen. Unruhe und Eile noch überall. Und dazwischen müder Halbschlaf.)