(Anderswo: Gasthäuser an leeren Straßen. Vertraute Namen, immer noch unvertraute Namen. Und Vergangenheit, immer und überall und viel. Aber die Blütenblätter im Rinnstein sind neu.)

Close to 6pm. In motion again. The city lights of a neighbourhood that feels unfamiliar at this time. Getting and setting directions, between concrete and the hills. In need to focus on things, to keep thoughts from deviating into unsettling fields. More rain and strong winds. Closing in on weekend. 

11am and on. Late unboxing, watching the sun peek into the room. Also: Reviewing and discarding books. There's a desire to keep things but why? (Currently this problem is solved by accumulating less short-lived publications, yet this isn't a good option retroactively.)

Eingekreist von Stadtrand, Fluss und Autobahn liegt jene Welt, die ausnahmslos Hallendächer beschatten und in denen das Tageslicht allzeit schmutzig und trüb scheint, selbst im Sommer. Die Musik der letzten drei Jahrzehnte wurde andernorts zurückgelassen. Noch immer besingt eine fast vergessene und viel ältere Stimme zu Synthesizer-Klängen Chopin an regnerischen Tagen dort, wo Akkuschrauber neben Blumenerde liegen, sich dazwischen erste Weihnachtsbäume stapeln und rotgrünblaue Leuchtdioden an einer schmucklosen Metalltraverse blinken. Wer es wahrnimmt, bleibt mit Auge und Stimmung daran hängen, alle anderen rollen große Wägen voller Material zu großen Wägen auf dem Parkplatz und in den grauen November. Vor dem Horizont steigt ein Flugzeug gen Nachthimmel. Blinzeln im Wind: Ein paar Tropfen aus dem Gesicht wischen. Verpacken, was zu verpacken ist, und dann wieder hinter der Dämmerung abtauchen.

5pm and still moving. Returning, reconnecting. An evening between concrete and meadows, between the flow of the streets and the flow of the river. Watching reflections rippled by the waves, a restless yet quiet state of permanent motion. Autumn mood in the absence of palpable weather, thoughts adrift under a wide, pale, featureless sky. 

(Erwachen, den Tag überstreifen, aufbrechen. Vor der Tür wartet schon ein weiter, kühler Morgen, mit letzten Sternen zwischen den Wolken, erster Sonne als Streifen über dem Kirchturm, und für Bruchteile von Augenblicken liegt Wasser in der Luft, Ferne, Küste, altes Holz auf nassen Steinen. Dann rumpelt die Müllabfuhr über die Kreuzung, gegenüber bremst ein schimpfender Radfahrer, und das Bild zerbricht. Vor den Lampen am Weg hängen dichte Spinnweben, man fährt an gegen das Gefühl, wieder und wieder überholt zu werden vom eigenen Schatten, und ist trotzdem beruhigt, dass das dunkle Silhouettenselbst gnädiger mit der Welt ist als das morgendliche Spiegelselbst. In den letzten Minuten kommt all das fragile Früh restlos abhanden im neuen Licht, und hinter dem Fahrstuhl findet man sich das Gewohnte und zum zweiten Kaffee. Nur im großen Inselstein neben dem Monitor hängt noch etwas See und Norden. Habt es mild heute!)

(Ab einem gewissen Punkt erkennt man in der schweigsamen, unnahbaren Nacht keine Veränderung mehr. Irgendwo hinter den Wänden schlägt eine Uhr. Regen und Wind über den Dächern, dichte Wolken ohne Sterne oder Mond. Spotlights einer Diskothek ziehen unstete Muster in den Himmel. Einige junge Frauen überqueren die Kreuzung stadtwärts, von der Kneipe her klingt es ruhiger als sonst. Schlafend oder nicht, jeder schreibt seine Geschichte fort, während die Stunden eisern weiterzählen. Wer bis in den Morgen wacht, kocht Kaffee und bezahlt das Taxi.)

Vormittags im Treppenhaus. Soziale Interaktionen üben, und den freundlichen Standardmodus, der auch im hauptsächlich koffeinwachen Zustand funktioniert. Kleine Kinder robben über die Stufen, eine Wohnungstür steht weit geöffnet. Das Haus kennt fast nur junge Mieter, trotzdem weht ein alter, muffiger Hauch aus dem warm beleuchteten Korridor. (Durchatmen auf der Straße. Die Bäume gegenüber glühen goldgelb, als wöllten sie wettmachen, was die Sonne heute verweigert. Indifferent der Herbst, auch heute.)