Irgendwann versiegt die Aufmerksamkeit, Stimme wird kratzig und rauh von Worten und vom Lachen. Dann zieht ein bleicher Lichtkegel durch leeres Land, streift träge fallende Blätter und Buschgespenster im Dickicht neben der Straße. Ein grauroter Fuchs kreuzt den Weg, starrt einen Moment gebannt in die Scheinwerfer, verschwindet schließlich zwischen den Bäumen. Hinter der nächsten Kurve liegen die hellen Punkte und Umrisse einer anderen Stadt in anderen Hügeln, hohe Schornsteine ragen über alte Industrieviertel. Alles trägt ein wenig Vergangenheit, die sichtbarer wird in jenen Stunden müder Sinne und wackeligen Verstandes. Bewusst und schlaflos. Weit nach Mitternacht. 

11pm and the effects of late hours. Dreams flooded by transparent squids in murky waters. By neon coloured lights tracing through thick fog at the heart of darkness between the days. By lost languages and words unspoken, unheard for aeons. (Meanwhile, someone is shouting in the backyards, what seems a wagonload of empty bottles is falling over and rolling apart, another voice from a balcony demands immediate silence, causing only laughter. The odd sensation of listening to one's pulse, after rudely being taken out of early sleep.)

Montagsfreitag, Freitagsmontag. Entglittener Rhythmus, in den lichtlosen Stunden des Abends. Die Seele hat den Wechsel der Zeiten noch nicht wirklich verkraftet, im Großen wie im Kleinen. Hier steht man am Fenster über dem Viertel, beobachtet, wie Taxis und Busse in der nie ganz schlafenden Stadt verschwinden, wie die jungen und älteren Nachbarn sich weigern, diesen Abend dem Schlaf zu schenken, der gierig nach ihm greift. Gegenüber fällt Kerzenschein durch dicht verschlossene Vorhänge, einige Etagen darunter haben die Kinder auf dem Balkon einen frech grinsenden Kürbis aufgebaut, dessen Schimmer nur vage bis hier hoch durch das Dunkel reicht. Hinter dem Fluß heult ein Güterzug auf seinem Weg westwärts, Straßenbahnen rattern durch alte Weichen, im großen Krankenhaus beginnt der Nachtdienst. Die Stimmen in den Räumen, in den Gedanken verstummen irgendwann, und so leert man die Flasche, atmet die milde Luft, greift ins Leere nach neuen Adjektiven, um Gemütslagen in uralten Momenten zu beschreiben. Und scheitert, zumindest für heute. Zeit, die Bücher zu schließen. Zeit. abzulassen von allem, was das Jetzt hält. Kein Steinwurf mehr bis zur nächsten Dämmerung

11pm. Those who don't sleep. And the cat. Always close to midnight, at least mentally. The silence from within these walls, the sound of sleeping rooms, the echo of dreams just started, dreams already fading into each other. The sound of sand in an imaginary hourglass. (Turning another page. Leaving a new date on the empty one, unsure whether the old one ended in any meaningful state. And then, closing the book for now. A few hours before dawn.)