Warten an der Straßenecke, wieder. Eine Dame in Geschäftskleidung trägt einen Kaffeebecher in das wuchtige Bankgebäude. In ihrer offenen Handtasche ruht eine grüne Brotdose mit einem aufgeklebten Teddybär, und für den Moment verliert man sich in Vorstellungen, wie verschiedene Menschen als Kinder wohl gewesen sind. (Innere Monologe, Räder auf nassem Asphalt, vorsichtiges Ankommen.)

Etwas weiter hinter den Gebäuden halten zwei Bauarbeiter eine Absperrung fest. Blicke und Gestik lassen Anspannung und unterdrückten Ärger durchscheinen, während lautes Klappern aus dem Inneren ihres Transporters tönt. Nebenan auf dem Schaltkasten haben die Geister der Nacht obskure Muster aus Kronkorken gelegt. Rückschlüsse aus den Logos der Kappen auf die Flaschen, sehr klar eine Wahl zugunsten von Menge und Preis und gewisse obskure Geschichten treiben am Rande des Bewusstseins. (Zurück, mit Pflaumenkuchen und Kaffee. Hof vor den Fenstern gegen Kreuzung vor den Fenstern getauscht, eine Straßenbahn beschleunigt, jemand rangiert einen Kombi mit Anhänger auf den Gehweg und wie so oft ist man gehalten, das Schauspiel zu beobachten, so lang es sich eben bietet. Sonne immer noch nur eine Idee. Aber zumindest die Luft blieb mild.)

Umrandung eines Bürodachs. Stahlkonstruktion aus dünnen Streben, getragen von Blechen. Dahinter wolkiggrauer Himmel.

📷 lost-in-moments

10am and on. Virtual activity interrupted by phsical activity. Moving desks, placing wires, throwing away whatever can be discarded right now. The slightly uncanny sensation and mood of filling another room with new life.

(Dann fächert Regen über graue Viertel, gelegentlich friert die Wahrnehmung eine Sekunde ein, in der das Gegenlicht rollender Scheinwerfer feine Tropfen sichtbar macht. Warten an der Straße, das alte Büro im Rücken und erneut so einem Gefühl erliegend, in dem man ungläubig auf die Jahre starrt. Hier sind die Änderungen schneller, wird der Fixpunkt über kurz oder lang verschwinden. Die Strecke bleibt, und das Gestern auch.)

Seltene, trotzdem irgendwie gewohnte Routine: Schlaf riss kurz vor dem Wecker, das Signal kommt trotzdem überraschend und schreckt nachhaltig. Der Weg zum Bad zu dunkel, der Weg zum Wasserkocher viel zu hell, kleine Augen im Neonlicht und die Unerfreulichkeiten in Abläufen, wenn Dinge nicht dort zu stehen kamen, wo man sie vermutet oder erwartet. Dann schimpft man halblaut über sich selbst und hält relativ schnell wieder inne, einigermaßen peinlich berührt und geschreckt ob des Umstands, zumindest in den frühen Stunden wunderlich zu werden. (Brot, Käse, hoffentlich alles Wichtige im Rucksack. Schon halb wieder in der Stadt. Habt es mild heute!)