Früh am Morgen, leere Büros. So lang in den Zimmern noch mehrheitlich Ruhe und Dämmerung herrschen, dürfen die Tauben auf der Reling vor der Terrasse schlafen; die ersten Bewohner der Küchen, die nach Tassen, Kaffee, Form und Einstieg in ihre eigenen Rituale suchen, nehmen keinen Anstoß an den grauen Vögeln. Zu lang warten, bis der Bildschirm erwacht, um zu merken, dass der Laptop noch in der Tasche steckt. Fenster öffnen. Augen reiben. Im Treppenhaus hustet jemand, schmerzhaft und laut. Der Fahrstuhl schließt. Auf irgendeinem Tisch klingelt ein Telefon, und an diesem Punkt des Tages ist der Ton noch durchdringender und aufschreckender als sonst. (Tetris, blaue Blöcke, Abstecken der Wege bis zum Nachmittag. Und dann weiter, nur mäßig zufrieden mit dem Ergebnis. Habt es mild heute!)
Neben der verschlossenen Kneipentür steht ein alter Gartenstuhl und trägt zwei noch halbvolle Pizzakartons, die im anhaltenden Regen langsam durchweichen. Daneben liegt Plastikbesteck und eine fast aufgelöste Serviette. Aus dem Fallrohr an der Hauswand tönt monotones Plätschern, gerade laut genug, unter den Kapuzen wahrnehmbar zu sein. Lieferverkehr, Menschen im schnellen Schritt auf dem Gehweg, Rinnsale, Pfützen. Strukturloser Himmel inmitten unsichtbarer Horizonte. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens diskutieren ortsfremde Kunden mit spürbar angespanntem Personal, die Selbstzahlerkasse startet gerade neu, am Leergutautomat blinkt eine orangefarbene Lampe. Abseits vom Lauf des Tages, überfordert in zu viel Umwelt, beeilt man sich, zu tun, was zu tun ist, und rennt zurück durch nasse Wetter, zurück ins eigene Programm. (Volles Postfach. Termine und Einladungen, ohne Datum und Plan. Angenommen. Keine Erwartungen. Man wird sehen.)
4pm and a bit further. Research, try, repeat. Steps forth, steps back. But at least not running in circles. The lower a level of technology, the more unfamiliar, uncanny all surroundings feel. And the more dusty, rusted everything to come across seems to be. At the very end, maybe there's still an engineer in everything technical, and it always boils down to descending into an engine room to fix crucial problems. Steampunk moods under a chilling wind.
Bis zum Mittag ist Struktur geschaffen. Oft beginnt Kommunikation dort, wo Technik endet. Oft beginnt das Fordernde dort, wo man nicht mehr nur sich selbst eine gewisse Ratlosigkeit eingestehen muss. Informaler Austausch zwischen allen Protokollen auf der Treppe, die Gebäude wirken windig und ungastlich an Tagen wie diesen. Vor anderem Supermarkt begegnet der mit Schlappen und Shorts bekleidete Student der Dame in Stiefeln und Wintermantel, Sonne zeichnet markante Formen in reißende Wolken, einige welke Blätter treiben auf Pfützen der Nacht. Im Moment, so scheint es, wohnt der Herbst dort, wo man ihn nicht ignoriert. (Wenn die Verkäuferin der Bäckerfiliale ohne viele Fragen die richtigen Dinge einpackt, ist das Maximum an Routine vermutlich erreicht. Und an Vorhersagbarkeit. Zumindest Letzteres gibt ein wenig zu denken. Ruhelos ziehen kleine Wellen über den Teich im Innenhof. Regenjacke. Kalte Hände)
9am and on. Weaving threads into the day. The random, the scheduled and everything else in between. A thin and fragile structure, repeatedly wrapping around fingers and hands and making intentional motions without ripping too much into pieces an interesting task. Dialup, camera on. Switching modes again. And a dove quietly watching from the roofs.