Der Mittag: Brot und Kaffee. Archivierung. Datensicherung - und das Abschweifen in seltsamen Überlegungen zu beiden Bestandteilen des Wortes. Dazu Lauschen auf das Wasser in Dachrinne und Fallrohren, die Schritte des Nachbarn im Treppenhaus, den Hausmeister, der gegenüber Mülltonnen durch die weit geöffnete Tür zerrt. Zwei Etagen weiter oben verbrennt eine Zigarette im Aschenbecher, vor dem Küchenfenster, eine dünne Spur aus Rauch verschmilzt mit feinem Nieselgrau. Das Auto des Ordnungsamts parkt an der Kreuzung, im Halteverbot. Vor der Kneipe wartet eine Gruppe Bauarbeiter, und auch sonst versucht jeder, seinen Platz zu halten in einem Tag, der träge, aber bestimmt dahinzieht.

10am. Third coffee, system rebooting (and waking up the printer again). Trying to figure out whether or not this day is filled with rain by staring at the trees across the backyard. Delivery ballet in the street once more, too many carrier cars, too many people wearing huge piles of brown and grey boxes. Also, someone else in this house seems to work from home right now, and judging from the words used all aloud (cursing included), must probably be a tech person. We know who we are.

Weit nach Mittag, Hof unter zu dünnen Sohlen. Immer wieder zieht Regen über die Dächer, hängt in den Nadeln und Blättern der Bäume, schafft es dann und wann bis auf das Pflaster, in dessen Fugen er langsam versickert. Alles ist nass, alles ist kühl, und zwischen den Häusern hängt wie seit langem nicht mehr der Hauch eines großen, feuchten, grauen Herbstes, dem der Sommer schnell entflieht und der Winter nur einen Steinwurf entfernt ist, der aber trotzdem in seinen Nebeln, seinen Wolken, seinem bunten Laub, seinem frühen Reif auf letztem grünen Gras seine ganz eigene Aura erhalten bleibt. (Momente außerhalb des Planes. Gefühlt Momente außerhalb von Jetzt.)

Wieder weit im Abend. Halb lesend, halb schreibend, immer mehr und weiter zwischen verschwimmenden Zeilen und mit Worten, zu denen in lichteren Stunden niemand finden würde. In die Leere vor den Fenstern lauschen, herauszufinden, ob die harten Sohlen auf den Steinen wirklich real sind. Dann fallen Tropfen auf Bleche und Dachpappe, ein kurzes Rauschen, schnell wieder endend, wie das spätes Versehen eines müden Tages. Es bleibt eine kurze Ahnung von Nebel, ein kühler Hauch, ein Stapel unsortierter Notizen und Erinnerung von allem, was die Stunden seit dem Morgen ausmachten. Genug für diesen Moment.