(Abend im anderen Viertel. Man wird älter und fühlt sich immer grauer im extrovertierten Bunt. Am Straßenrand werden Gespräche inszeniert, erkennbar darauf bedacht, wahrgenommen zu werden, weil die eigene Meinung nicht überhört die eigene Person nicht übersehen werden darf. Innere Vorurteile lassen ein dumpfes Gefühl von Schuld wachsen, man zieht weiter und irgendwann glänzt späte Sonne auf einem ruhigen Fluss und der Augenblick wird etwas sanfter.)
Wieder auf der anderen Seite der Nacht: Wilde Schatten wilde Bilder und der Morgen lässt nur erahnen, in welche Richtung sie ziehen. Bordstein unter den Sohlen, auf flachen Pfützen tanzen kleine krause Wellen. Eine Krähe mustert die Reste eines Döners neben der Mülltonne. Erste Kontakte mit dem Viertel, Blicke, ein Nicken als stummer Gruß. Aufwachen im Vorübergehen, mit der heller werdenden Stunde und merklich vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute.
Und wieder Dorfmorgen, wieder Gähnen in die Stille zwischen den alten Wänden. Kühlem Abend folgte kühle Nacht, der Samstag hüllt sich in erste Farben, aber die Häuser in Reichweite der Blicke schlafen alle noch. Holztreppe, Steinboden, enger Gang, Bad. Klarkommen mit dem Spiegelbild, Nadelstiche eiskalten Wassers, spürend, wie die Nacht in kleinen Stücken abfällt. Vögel jenseits des Fensters. Die Katzen halten sich noch versteckt. Ferne Glocken, kaum hörbar. Einige Ideen aufschreiben, bevor sie sich im Strom der Dinge verlieren. Ruhelosigkeit vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!
🌙 Quiet stars. Quiet moons. No streetlight no lights in windows. Eyes fail to grasp the world hiding outside. Eyes don't desire to grasp most of the world inside. Thin sleep, lurking ghosts.
Weit später: Irgendwo in der Woche, Stunden zurückgelassen, reale Notizen an imaginären Akten abgelegt, Kommunikation in ihre Bahnen zurückgehoben und dann hält der Geist einen Augenblick inne und nimmt zur Kenntnis, dass der Abend immer noch zum Montag gehört, dessen Anbeginn zwischen verschiedenen Nebeln verlorenging. Noch ein paar Lichter an Fenstern, den eigenen und den fremden. Den dunkleren Fäden im Knäuel der eigenen inneren Sphäre nachgehen, schrittweise, ihre Enden zu erspüren. Mit gemischtem Erfolg. Das Zimmer duftet nach Tannennadeln und Kräutertee. Hinter Wänden klingelt ein Telefon, alt und blechern und lang genug, um diesen Effekt sicher nicht unbemerkt vergehen zu lassen. Passantenschatten in der Straße. Blaues Licht auf dem Aspalt vor der Kneipe. Szenen der Großstadt, wartend auf ihre Geschichten. (Have a soothing night wherever you are.)