Frühmorgens: Erleben, wie aufgehende Sonne Stück für Stück das blasse Dunkle aus Innenhöfen und Seele vertreibt. Klare kalte Luft in den Zimmern, die Bäume voller Vögel, und schließt man die Augen wähnt man sich abseits allen Treibens im Wald, bis der Bus vor der Haltestelle einen unvorsichtigen Pendler anhupt und die Illusion zerbricht. Dann gähnt man, seufzt kurz und ohne wirklichen Grund, trinkt den ersten Kaffee aus und sieht zu, dass die Räder wieder rollen. In mehrerer Hinsicht. (Strukturfindung, Strukturwerdung im leeren Raum zwischen Fluß und Straße. Und Erwachen, immer wieder, als neue Aufgabe und Prozess. Habt es mild heute!)

Blue sky and light clouds in sunrise. Edge of an office building and a construction crane on the lower border.

Morning: The contrasts of early sunrise above and below light clouds. Many shades of blue dark to white. And a short moment in a fast-moving windy weather. // 366skies

Neuer Morgen, hinter dem Weg. Eine Fahrt, schnell genug, den Nebel erster Gedanken abzuhängen und langsam zu sich und in den Tag zu kommen. Noch sind die Flure leer, aber erste Fenster schon weit geöffnet in den Stahlglasfassaden, die auf den dämmernden Innenhof blicken, das im frühen Licht glänzende Wasser, die wenigen großen Goldfische, die reglos unter der Oberfläche verharren. Am äußeren Rand der Dächer sitzt eine Reihe Tauben, schwarze Silhouetten vor der träge aufgehenden Sonne. Schwerer Baustellenverkehr lärmt in der Straße, eine hohe Linienmaschine zieht weite weiße Kurve über den blassen Himmel, in den Mailboxen sammeln sich Ergebnisse und Überbleibsel der Nacht. Noch früh genug für Kaffe. Noch früh genug für Pläne, bevor sich die Stunden selbst formen. Habt es mild heute!