Nachmittags nach 5. Zurück im Viertel. Der große Platz liegt voller Eicheln, die dann und wann unter den Schuhen knirschen. Jugendliche hocken auf den Bänken zwischen hier und dem Dönergrill, unterhalten sich gedämpft, dann und wann wird gelacht. Ein älterer Mann sitzt abseits und hält sich krampfhaft an seinem Gehwagen fest. Tanzende Blätter auf dem Asphalt. Wind schickt Böen durch die Häusergassen, erzählt von Gewitter und Sturm. Dämmerung am Horizont. Vermischt mit dunklen Wolken.
Außerhalb schnürt die große Straße durch Hügel und Wald. Verlorene Plätze und ihre Mauern verschwinden zunehmend hinter Gerüsten und Bauftafeln. Schwarzer, verwitterter Sandstein beginnt zu strahlen hinter akkurat getrimmtem Rasen, entlang neuer Vorgärten mit knappem Blumenschmuck und weißem Kies. Die Stadt räumt sich auf, verändert ihr Gesicht. Zurückgelassenes erwacht zu neuem Leben, aber über allem liegt ein Gefühl von Abgrenzung, Kälte und Überheblichkeit. Keine neuen Ideen, nur neuer Adel.
(Wenn die Nacht bricht, verfängt man sich zu schwieriger Zeit in den eigenen Unzulänglichkeiten und findet lang keine Antworten. Irgendwann formen sich dann vertraute Konturen vor den Augen, ein unsicherer grauer Morgen schiebt sich über die Stadt. Sonntag also. Erst einmal wach werden. Kaltes Wasser, Kaffee, einige Atemzüge am offenen Fenster. Strecken. Gähnen. Hoffen auf Sonne, während Glocken das Viertel zur Kirche rufen. Habt den Tag mild.)