(Wenig später: Am Kanal sitzen, neben der Brücke, dem Plätschern des Wassers zuhören, Vorübergehende beobachten. Ein kleiner Laden verkauft Skizzenblöcke und Notizbücher gebunden in dickes, mit Blumen beklebtes Papier. Milchiger Himmel, Sonne in der Häuserlücke.)
Merklich durch die Woche bleibt die abendliche Stadt länger wach. Gegenüber in der WG blinken und glänzen die Lichterketten, tanzen Schatten hinter halb geöffneter Balkontür, wird aus Küchenfenstern geraucht, als ginge der Sommer nie vorüber. Etwas weiter unten ist der Mikrokosmos stiller, ein Laptop hüllt den kahl eingerichteten Raum, das Rennrad an der Wand in fahlen Schimmer. Fern rumort jene andere Baustelle, ein junges Pärchen fährt auf Rollern flusswärts, gelegentlich wird der Abstand größer, gelegentlich kommt man sich näher, manchmal kichert man. Einige ungewohnt weiße Wolken am finsteren Himmel, eine Haustür fällt ins Schloss, jeder Schritt über die Steine klingt endlos lang nach. Kälte greift um sich, aber heute fühlt sie sich etwas ferner an.