Entlang des Mittags: Schlagende Türen der Kurierdienste in der Straße. Einige klappernde Fahrräder, fernes Gelächter, aber keine Gesichter dazu. Dafür Momente, Räume, Gedanken voller schaler Luft. Mandalas aus Kaffeerändern auf Blättern, die krakelige Ideen tragen. Viel Verlust in Deutungsfehlern. Ein wenig Bewegung, ein paar Routine-Handgriffe, um andere Haltung einzunehmen, die eigene aufgeheizte Logik abkühlen zu lassen. Manche Tage haben mehr Input, als in der verfügbaren Zeit verarbeitet werden kann. Auch: Es ist nie zu spät für mehr Koffein, aber zumindest im Moment noch zu früh für Kuchen, heute. (Fenster schließen. Nummern wählen. Weiter im Text.)

11am and on. Mondays are for meetings, messing with meeting minutes and the momentum of modified code sequences coming into effect. All at the same time. (Multitasking gets stuck the very moment any checkpoint along the way needs manual interactions. And thinking about that. Sneaking ones way through the roadblocks of the day, a long line of tiny steps.)

11am and on. Meetings involuntarily cut to size. Leaves room to actually work on things worth meeting about. Also: Never underestimate the energy required to dig through ambiguous domain specific languages. At some point, things stop being what they seem to, to the uninitiated, and the best to probably happen is ending up a total fool just by choice of terminology. (Blame it on caffeine and multitasking. Or the model explaining things the wrong way. Putting things to creative use and all.)

(Der Morgen, auch: Wenn man zu einem hochwichtigen Termin lädt, den man vor Tagen schon mit allen Beteiligten final abgestimmt glaubte, und plötzlich Absage um Absage von den Leuten erhält, von denen die Wichtigkeit des Projektes ausgeht. Empfohlene Spiele: Prioritäts-Poker, Kalender-Tetris.)

11am. Stop-and-go. Having hot coffee is difficult in fast task switching mode. Always being just one interrupt away from actually gaining insights. Writing dozens of different stories the same time (and eventually getting entangled in weird relationships between actors from generally unrelated timelines). Also, everything is kind of slow today, including the responses of the model. Maybe conversation topics are too heavy for a sunny late Wednesday morning.

Close to 11am. Office hours, old desks, new colleagues, and the ambivalence of social contacts and interactions in days that should be dedicated to focussed work. Too: Coping with the uncomfortable silence in between communication. And with the absence of skills that could come in handy in such moments. (They say it's never too late to learn a few new tricks but how so?)

Irgendwann, irgendwo später. Dem neuen Tag fehlt gutes Licht, und es braucht einen ersten Kaffee, um zwischen wirren Träumen und formloser, trüber Realität Grenzen ziehen zu können. Entlang des Weges rangieren schwere Transporter, drei Tauben stehen im Scheinwerferkegel auf dem Bürgersteig und beobachten das Treiben misstrauisch. Finster ziehen sich die Stromleitungen der Eisenbahn über einen ebenso finsteren Damm, im Tunnel darunter sammeln sich Unrat und Wasser. In schneller Bewegung, eher aus gewohntem Rhythmus denn aus tatsächlicher Eile. Und dann Springbrunnen, Bürotüren, das chaotische Vergangene des eigenen Schreibtisches. Jeder Morgen trägt ein anderes Gesicht, jeder Morgen braucht eine andere Ordnung. Habt es mild heute!

(Planung, Vorsätze, zufällige Lücken. Viel Tag passiert in der Zeit zwischen festen Terminen, zu kurz, um sinnvolle Brückenarbeit zu tun, zu lang, um durchzuatmen und die fahle Sonne zu genießen. Schwerer Verkehr zwischen den Häusern, im Schrank klirren vorsichtig die Gläser. Zwei junge Männer des Ordnungsamts schlendern den Fußweg entlang und spielen mit ihren Mobilgeräten. Die Räumlichkeiten kühlen langsam wieder aus, trotzdem lüften die Maschinen heute mehr als sonst. Und manchmal merkt man auch den Staub auf den Tasten, dem Bildschirm, dem Fensterbrett mehr. Doch da entgleitet der Augenblick schon wieder in die nächste blaue Phase. Bewegungen in kleinen Sprüngen.)