Und Tag verhallt. Seine Musik ist leise, sein Licht gedämpft. Gegenüber kehrt neues Leben in leere Wohnungen ein, bringt neuen Schimmer und neue Menschen und nimmt ein wenig das düstere Unbehagen leerer Fenster in schlaflosen Nächten. Hinter der Wand schreit ein Fernseh-Krimi, gewohnte Tonlage, austauschbare Bilder. Ein Radfahrer mit großer orangefarbener Tasche rast quer über die leere Kreuzung, in den Höfen werfen Katzen wieder leere Flaschen durcheinander. Wem der Tag zu schwer wurde, der schläft längst. Wer die Nacht feiert, ist schon draußen unter dem rostroten Kunstlicht der späten Stadt. (Und alle anderen suchen ihre Wege in den Morgen, während leise eine Uhr tickt und die Kerze im Windhauch des Abends flackert.)