Immer noch unbewegt am selben Ort. Gelegentlich schleichen Nachbarn durch das Gelände, hört man kurze Dialoge, die den Gesang der Vögel übertönen. Die Äste des Kirschbaumes sind schwer, Sonnenblumen und Goldrute streben nach oben. Kamera umbauen, um wieder freie Sicht zu haben, und andere Perspektiven. Das Wochenende flieht.
Schon wieder immer noch Mittagshitze. Die Kirschen reifen. Spuren der Waschbären unter dem Flieder, auf dem Bildschirm. Ferner: Kekse, Sonnenschirm, Buch. Ein startendes Flugzeug, neugierige Ameisen und es ist nicht zu warm für Kaffee, die große Tasse.
(Der Wagen ist wieder aufgestanden und hält stumme Zwiesprache mit den Blüten des Stadtdickichts. Verkehrsbrandung ringsum, getrieben, rücksichtslos und schnell und wie so häufig geht man dem aus dem Weg, weil die eigene Stimmung noch nicht robust genug für diese Art von Kontakten ist. Baustellenkrach, der Duft von Erde, Schmieröl und gemahlenem Stein, genug Realität für einen solch kurzen Augenblick.)
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Schon etwas weiter, die Gassen schlafen noch mit den Lichterketten voranschreitender Monate in den Haaren. Eine Taube sucht Körner unter Liegestühlen und Sonnenschirmen, die für die Ferne, den Strand und Industriegetränke werben. Tiefe Schatten hinter Baucontainern, Blüten, Stacheln, Passanten stolpern von Bahnsteig zu Haltestelle. Güterzug rumpelt über das Gleisdreieck westwärts. Noch nicht wach, noch nicht angekommen.
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(Hinter dem Bürohaus plündern laute Stare einen Busch mit roten Beeren. Daneben schläft ein müder Einkaufswagen in niedrigen Rosensträuchern, der Hausmeister steht mit seinem Morgenkaffee an der Einfahrt zur Tiefgarage und wirkt genau so abwesend, wie man sich selbst noch fühlt. Die schwüle Wärme der letzten Tage, konserviert und bewahrt in heute beklemmend engen Fluren. Wenig Luftbewegung, und die Woche findet nur schwer in ihren Takt.)
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