Dann: Statusberichte, Logfiles, das Verstehen von Daten und Kontextwechsel, bevor die ersten Erkenntnisse Schriftform finden konnten. Der Vormittag wird heller - und dünner die Niederschläge, die ein immer noch schwerer Wolkenvorhang von Hügel zu Hügel zieht. Aufenthalte in digitalen Wartebereichen. Ein Stift, ein leeres Blatt Papier, und bislang treibt nur Rauschen durch die Leitung.
Abend über Fluss, Wiese, Stadt. Hunde spielen, ein kleines Feuer glimmt. Späte Dämmerung sammelt ihren bunten Glanz auf ruhigen Wassern. Dichter Verkehr. Beton-Ödland von Parkplätzen. Im Warten im Treiben nimmt man die Umwelt anders wahr.
Nach dem Mittag erwacht auch das andere Viertel langsam zu neuem Leben. Musik treibt aus offenen Kneipen in graue Himmel. Passanten drängen sich durch Engstellen. Unter den Bäumen des Steinplatzes wird geraucht, aber da ist kein Tabak im Duft. Telefone, Kopfhörer, Gespräche sind laut zu führen. Die Sichtbaren verdecken das Unsichtbare. Und es ist leicht im Moment, unsichtbar zu sein.
Monologe und Dimensionen. Auch: Der Versuch, sich die Welt zu erklären, bis man nach weniger als einer halben Stunde aus dem Traum im Traum im Traum erwacht und auf dem Rand der Badewanne sitzt, gähnend und erschöpft wie nach einem Marathon, den wohl auch bestenfalls das Selbst in anderen Realitäten bewältigen könnte. Zu warm, zu düster, zu viel und zu unschlüssig; der Tag ordnet sein Gewand und rückt die Brille zurecht. Wieder ein Schritt. Ganz langsam. Und wie immer nicht vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute.
Ein Zwinkern weiter, Mittagslicht, Mittagsschatten und ein Brötchen zwischen zwei Terminen. Die fixen und beweglichen Aspekte des Kalenders kommen einander in die Quere, Ruhezeiten schrumpfen. Gegenüber auf der Terrasse rücken sich neue Gäste ihre Liegestühle zurecht. Der nervöse Sonnenschirm lässt böigen Wind vermuten. Eine Horde Bürobewohner tummelt sich unter den Baumkronen der Innenhofbäume, immer wieder vor den Linsen eines hektischen Fotografen, der Posen, Bewegungen, Blickrichtungen vorgeben will und mit der Sturheit seiner Klienten zu kämpfen hat. Reglose Goldfische im Teich, einige Tauben auf der Reling, jede Menge Metallgrau unter blassem Himmel und die Stunden fliehen ungebremst.