Sehr viel später: Orientierung suchen, andere Räume, andere Fenster, dahinter andere verschlafene Welt. Himmelsrichtungen als abstraktes Konzept. Nahe Autobahn, Samstagnachtleben kleiner Städte, das andauernde skeptische Schweigen der Wohngebiete. Zur Ruhe kommen, irgendwo dazwischen, zumindest für den Moment. (Have a quiet night wherever you are!)

9pm and on. Felt rain in thin hair, inhaled the scent of moist green prevailing where the concrete didn't manage to get, so far. Passed through rarely seen realms of the inner city, entering and leaving again similar conversations led by unfamiliar voices. Too: The occassional difficulties of curating appropriate playlists without relying on the machine to come up with suggestions. Overwhelmed by a shift of moods, moving on with the hours until dusk finally took over and most pictures started to hide.

(Dann: Augenblicke in Gedankenexperimenten verlieren, etwa der Frage, wie gut man den Wochenverlauf im Viertel an charakteristischen Geräuschen erkennen kann. Freilich, ohne Erkenntnisse zu gewinnen. Klingt dieser Freitag wie ein Freitag? Gegenüber werden Zimmerpflanzen auf den Balkon getragen und in jener Ecke, die sich der Sonne entzieht, mit einer kleinen Handpumpe gewissenhaft Blatt für Blatt abgesprüht. Dem Ritus wohnt etwas Meditatives inne, dem sich der Zuschauer nur schlecht entziehen kann. Darüber hinaus: Zusammenfassen, was früh begonnen wurde und langsam, Stück für Stück, zu einem Ende kommt. Blick nach hinten nach vorn nur nicht nach rechts und links, wissend, dass manche Fäden sich sofort ins Nirgendwo verlieren, sobald man ihnen die Aufmerksamkeit nimmt. Schritte im Treppenhaus. Wohnungstüren schließen. Weiterblättern, zweite Tageshälfte.) 

Mittag, Schritte aus dem Atrium, die ganze Wucht einer heißen Stadt spürend. Flimmernde Luft über dem Asphalt, Stahl, Rost, Teer. Kurze Runde, die Gedanken von der stattfindenden Kommunikation lösen - und der fehlenden. Im Aufzug ist es angenehm kühl, die Reise nach oben fast zu kurz. Spiegelbilder, Spiegelgedanken, viel zu viel Symbolik. Peter und der Hochstapler. (Sich selbst hinterfragen so stark und drängend wie lang nicht mehr.)

Schließlich wieder: In der Stille, da draußen. Und im Versuch, die äußere Ruhe der aus Wald und Wiesen bestehenden alten Heimat in innere Ruhe zu verwandeln. Es gelang schon besser. Früher. Ein Stück des Wetters mitgenommen, ein Stück beider Welten ohnehin immer bei sich, bleibt nun vor allem das Ausklingen und Hineinhorchen in das Dickicht, das aus Laub, Nadeln und undurchdringlichem Schwarz besteht. (Moped, Hund, Bach: Klänge gewohnt wie das Atmen und kontinuierlich wie der Pfad der Sterne.)   

Dann findet sich der Tag kurzzeitig inmitten von Baustellen, drinnen wie draußen. Presslufthämmer, der Geruch von Teer und Stahl, aufgeregter Verkehr, der sich neue Bahnen sucht und kaum findet. Auch: Scharen von Anzugsuniformierten unterwegs zum Mittagstisch, in Gespräche vertieft. Es ist interessant zu beobachten, wie sich kurzlebige soziale Gefüge um Lautstärke, Platzanspruch und Geltungsdran scharen, körperlich und kommunikativ. (Im Innenhof spielt das keine große Rolle. Dort raucht der Hausmeister seine Pausenzigarette und mustert die Goldfische kurz unter der Wasseroberfläche, während die Sonne langsam über den Block wandert. Pflaumenkuchenentschleunigung, für heute. Schnell genug wird alles von selbst wieder.)

Fordernde Details, halb auf dem heutigen Weg: Hitze. Schweigender Wind. Frontend-Code. Ein Ausflug unter freien Himmel verdrängt zumindest einiges davon, temporär. In der Seitengasse entsorgen schwere Fahrzeuge mit erstaunlich sauberen "Go Green" - Aufklebern den Sperrmüll einer sich langsam auflösenden Unternehmensfiliale. Handwerker graben durch staubige Erde unter einem großen grünen Schirm, der den vertrauten Schriftzug einer örtlichen Brauerei trägt.  Vor jenem anderen Supermarkt wedeln übermannshohe rote Figuren über Ventilatoren, hinter der Tür beginnt eine klimatisierte Kälte, die über die Haut kratzt, kurz den Atem stocken lässt. Ein merkwürdiges Pendeln zwischen Extremen, dazu Apfelkuchen und Wasser. Dann springt der Takt weiter.

9am and on. Sounds of icicles breaking, water dropping off the roof. The brightness of the day, and the silence in between calls, focussing on what's next, but also for a moment on watching this transition, on experiencing the mind shifting from one reasonably complex topic to the next. (Intermediate states.)