Und Nacht. Die Geister haben vorerst Ruhe gefunden, in den Höfen knistert nur noch der Rest alten Holzes in der Feuerschale, Flaschen werden in Kästen geworfen und klappern gläsern. Vorn an der Straße spielt noch leise Musik, aber das Raunen und Kichern ringsum ist dünner, schwächer geworden. Einige letzte unruhige Schatten spuken durch die Büsche und Bäume, eine Katze faucht erschrocken, dann sinkt der Häuserblock in das merkwürdige Schweigen eines Abends mitten in der Woche, an dem sich zögernd, aber bestimmt Klarheit über den nächsten Morgen ausbreitet. (Wohin verziehen sich die eigenen Schatten, wenn es kein Licht gibt, das ihrer bedarf?)

10pm again, stalled. Listening to the sound of real and imaginary rain drumming the roof. Still keeping windows open, trying to get along with the mismatch between expected and actual temperature outside while the quarter is reconsidering sleep. Breathing all the late air, which again feels more earth and less city today. (A weird kind of experience while being knee-deep into wrestling arcane devices connected to a digital reality. Ambiguities beyond twilight.)

10pm. Lights out. No rain no stars few lights between here and the silhouettes of trees on the distant horizon. Trying to get hold of some air bearing the smell of the forest and the park, yet all this city night has in it is the scent of sleepy buildings and corroding railroads. Making dreams of what's at hand nevertheless, maybe it's as good as it gets.

Schließlich dürfen die Lichter wieder ruhen. Trüber Nachthimmel, die Straße liegt still, an die dunklen Wohnungen auf Augenhöhe ist man fast gewöhnt. Irgendwo im Haus hört man verhaltene Geräusche, und im Hof gehen die Katzen des Viertels um. In der Kneipe flackert noch blaugrünes Licht. Der Samstag ist entschlossen, tonlos und unaufgeregt zu verhallen, aber trotzdem findet sich Rückzug für jene, die dem Heute noch ein paar freundliche Bilder abringen wollen oder denen der Weg nach Hause derzeit noch suspekt ist. So wird es spät, und jeder schreibt seine Geschichten in sich verloren weiter.

10pm and on. Quiescing the noise, muting external sources. Dimming that last light remaining for today. Leaving behind some notes for tomorrow mornings self, unsure whether that scribble will manage to carry its meaning through the dark hours. Watching some drunk young dudes disappear in a car way below, and a student slightly the same age staring into his books, somewhere across the street. Different lives different dreams different ways to fill nights.

Schließlich: Zurück. Dunkle Räume und einige bunte Bilder, in denen sich der Mittwoch verliert. Mit geschlossenen Augen kurz in die Nachbarschaft lauschen, dem Klappern und Rasseln und Klopfen zuhören, das aus den Häusern klingt, von der Straße her tönt, in den Höfen widerhallt: Schritte, Fahrräder, Mopeds, tönernes Geschirr, ein schwererer Transporter, und Fetzen verschiedener Musik, samt einer groben Ahnung, aus welcher Richtung der Wind diese heranträgt. Der letzte Morgen scheint Meilen zurück zu liegen, aber die Notizen sind trotzdem noch nicht trocken, die Erinnerungen noch nicht sortiert, das Übrig-Gebliebene noch nicht auf das Morgen und Übermorgen verteilt. Es wird wohl so bleiben, heute. Bis wieder Sonne über den Horizont zieht, Geist wieder klarer und Augen wieder größer sind.  

Dann wird der Nachtwind forscher, wirft Regen an Fassaden und Fenster, schlägt offene Türen derb in die Schlösser und reißt missmutig an den Pflanzen, die seinen Weg in den dunklen Flur bremsen. Kerzen erlöschen, Rauch zieht Formen in trübem Kunstlicht. Unten eilen Schritte über die Platten, Stimmen sprechen atemlos und unter Stress. Hinter nassem Glas zeichnen sich die Schatten dazu ab, unscharf und konturlos und irgendwann in einem Hauseingang dem Blick entflohen. Herbst von hier bis zum wolkigfinsteren Himmel.