Wochenende, immer wieder: Die Möglichkeit des Zwanglosen streitet früh schon mit der inneren Uhr des Verbindlichen. Kein eindeutiger Gewinner, aber das mentale Getöse des Disputs vertreibt Reste von Schlaf und lässt die letzten Traumbilder erinnerungslos verwehen. Indifferent Dämmerung über einer kaum erwachten Stadt. Routine: Das verbliebene Müde aus den Haaren und dem Bart streichen, so gut es geht. Zufällige Kleidung, Schuhe, Stein unter den Sohlen. Auf dem Fenstersims gegenüber ist eine Wodkaflasche zerbrochen und ausgelaufen, die Flüssigkeit hat eine formlose Spur in den Dreck gemalt, bevor sie in den Fugen versickerte. Zwischen den Tagen schreiben sich eigene Geschichten, die nur vage Spuren zurücklassen. Manche sind klarer als andere. Habt es mild heute!

(Stunden fließender Übergänge. Morgen wurde Licht wurde Abend, und die Bilanz für die Woche reibt sich heftig an der Erkenntnis, dass es überhaupt schon wieder Zeit dafür ist. In den Zimmerecken sitzt bereits Dunkelheit, die Katze liegt zwischen Kissen und versucht den Schlaf des Tages fortzusetzen. Gegenüber malen Zigarettenglühwürmchen helle Spuren über nächtliche Fassade, unten trottet eine Schar dunkel gewandeter Nachbarschaftsteenager mit Flaschen in den Händen quer durch die rötlichen Kegel der Laternen, um irgendwann unter das Dickicht hinter den Zäunen zu klettern, aus dem Blickfeld zu verschwinden. Ohne Musik, heute, und fast ohne wahrnehmbare Gespräche. Flackerndes Licht in der Kneipe. Raunen von müden Stimmen dann, wenn die Türe öffnet, abruptes Schweigen, wenn sie wieder schließt. Und dann doch immer irgendwo ein Stern am weiten Firmament.)

5pm and circling around oneself. Watching the swallows between the buildings, low altitude flight and the sounds that link to summers in distant pasts. (Unfreezing connections stuck in hour-long lack of attention. Randomly stumbling across missing pieces that went unnoticed for way too long, caused strange behaviours for way too long. Houses slowly drifting into afternoon mood. Not sure whether too late or too early.)

Event logging. Entangled in different kinds of endless scrolling. Training muscle memory by repeatedly leaving input in wrong places to have it overwritten moments later. Nor learning by doing. Something like that.

Closing in on 9am. Systems under load. Unfinished handshakes, sequences messed up, traffic lost. Navigating in a maze. (Morning traffic morphed into usual day traffic, some birds still roam in the backyard air, sunlight flickering in the dense, ever-growing fir. A neighbourhood cat spends hours sleeping on low roof. Decelerated moments in a fast day.)

Viel später: Flüchtiges Navigieren durch offene Tickets und neue Kommentare. Dem Berg beim Wachsen zusehen. Wiederaufnahme des Kontaktes mit dem anderen Ende des Tages, um den Kurs zwischen den Punkten noch einmal nachzuvollziehen. Kühle, archaische Dunkelheit des Gartens klebt an Haaren, Geist, Seele. Ein Espresso aus der alten Kanne, zur Unzeit, während ringsum die Lichter der Balkone nach und nach gelöscht werden. (Und sich selbst von den Vorzügen früheren Schlafes überzeugen wollen. Mit mäßigem Erfolg. Wie so immer in solchen Gesprächen. Mond hinter Dunst. Der Wind schweigt.)

5pm. On, slowly. Grey clouds pushing through bright skies again and again, the afternoon seems indecisive about its summer ambitions. Calming down, with that sensation of not really having achieved much all day. Watching tasks stuck at 60%, just slowly moving forth. Taking a break, while waiting prevails.