10pm and on. Inhaling the night air, watching colours of the lights alternate near the crossroad. Distant traffic, a train outbound, music stopped a while ago. A Now, like for that machine: About to enter sleep mode but unable to, due to ever-incoming signals.
(Mond blickt in die Kreuzung. Der Tag ließ alles zurück, was er an Wärme zu geben vermochte. Jetzt streift frühe Nacht über das alte Pflaster, wogt um die Ecken der Häuser, kriecht zwischen die Spalten angelehnter Fenster, umfasst, hüllt ein. Einige Dinge sind liegengeblieben, einmal mehr. Einige Dinge bedürften klarer Antworten, aber in manchen Belangen dreht man sich um sich selbst in unregelmäßigen Bahnen und akzeptiert irgendwann, dass nicht der richtige Zeitpunkt ist, passende Worte zu finden. Nebenan wird die Vespa durch den Torbogen geschoben, im Treppenhaus flackert die Beleuchtung, eine Türklingel Etagen weiter oben quiekt elektronisch. In die Postfächer rutschen Nachrichten über abgekündigte Dienste und neue Angebote, hinter der Wand plappern aufgeregte Stimmen aus dem Fernseher, und die eigene Musik webt etwas Herbst in all die Geräusche des Augenblicks. Vermutlich zieht genau jetzt ein milder Sommerwind über ferne Meere und lässt weißen Schaum auf den Wellen spielen; über den Dächern der Stadt ist vieles nur einen Traum entfernt. Have a peaceful night wherever you are...)
4pm and on. Face in the sun. Head in invisible clouds, or vice versa. Still ticking with the beat of the latest tasks, still hard to slow down. Hours later, different school kids make their way home through the office backyards, jackets carelessly wrapped around hips, ice cream cones in hands, way too bulky, heavy bags shouldered as good as somewhat possible. Office dwellers afternoon rituals: Loading dishwashers, changing clothes, shoving expensive bicycles down narrow staircases. Always in the midst of moving on.
Mit den Stunden zieht warmes Licht über den Schreibtisch, berührt Staub und Kaffeespuren, zeichnet die tanzenden Schatten von Fingern, die abgegriffene Tasten bedienen. Synchronisationskonflikte: Zu viele parallele Themen, die gleichzeitig zu Entscheidungspunkten kommen, gleichzeitig ungeteilte Zuwendung einfordern. Mit ein wenig Schieben und Dehnen von Momenten ist sehr viel mehr möglich, als man anfangs vermutet, aber der Kraftaufwand bleibt spürbar, wetzt Konzentration und Aufmerksamkeit ab, lässt die Gedanken nervös und unstet werden. (Bilder wechseln. Innenhof in Spätsommersonne, gleißende Spiegelungen auf der welligen Oberfläche des Teichs. Springbrunnen, immer wieder kleine Tröpfchen, die es über die reguläre Bahn hinaus bis ans Ufer schaffen, auf den grauen Platten flüchtige Spuren hinterlassen. Gespräche auf einer Terrasse, bunte Animationen fliegen über einen großen Monitor im Erdgeschoss. Flüchtige Geschichten, diesmal von Zeitboxen. Und halbherzig eingeplanter Untätigkeit.)
(Closing in on 11pm. Algorithmic misbehaviour again. Some tweaking, poor results, postponing. Tired too much, too late and partially awake. Finally feeling the light of moon on skin and soul, but still unable to fully see her. The grey of night feels softer than the grey of day.)
Wieder viel später: Fragmente zusammenfügen, Fragmente loslassen. Zufälliges Stolpern durch Vergangenheiten als fortgesetztes Muster des Tages. Nur in verschiedenen Kontexten. Kein Mond, keine Sterne, fortschreitende Nacht, aber der Himmel über der Stadt ist wolkenlos und immer noch hell. Zeilen lichtloser Fenster im Blickfeld und für manchen kurzen Moment wird einem bewusst, dass dort schon lang dunkle Stille wohnt. Irgendwo läuft der Motor eines schweren Fahrzeugs, über die Betonbrache treiben Bässe und Stimmen. Neonschatten auf dem Fußweg vor der Kneipe, ein später Radkurier mit großem Rucksack sucht nach der richtigen Klingel für das Hinterhaus. Lauwarmer Abend. Regen liegt in der Luft, aber eher als fliehende Wahrnehmung. (Have a quiet night wherever you are!)
Irgendwie dann: Vorangekommen durch allen Rhythmus und halb zurück im Sommer. Menschen drängen sich an Ampeln, strömen über die Straßen, reihen sich ein, verschmelzen mit dem hektischen bunten Leben, das das andere Viertel in die Dämmerung trägt. Gegenüber warten Teenager auf ihre Pizza, sitzen am Bordstein, trinken Mate und lachen. Ein junger Mann in Bürokleidung trägt eine teure Aktentasche zum Parkplatz, sein Blick wirkt abwesend und unberührt vom Treiben um ihn herum. Zwei ältere Herrschaften durchsuchen einem Papierkorb nach Flaschen. Der Barbier fegt seinen Laden aus. Roller und Fahrräder kommen sich in die Quere, man gestikuliert und schimpft. Jeder Augenblick hat seinen eigenen Klang.
4pm and on. Running through calls in tight sequence piles up artifacts that somehow require documentation and attention. Quietly shouting at ones on poor handwriting style so postprocessing all these roughly collected notes becomes an immediate task in order to not lose important nuances. Staring at the cameras as if to make it embarrassed but failing at it. Pondering plays on words and how they fail in other languages all too often. System fans running louder again. Shadows in the backyard. The sun stayed. The day didn't.