Dann: Küchendämmerung. Aus dem ersten Schimmer am Horizont ist noch nicht viel über den Tag zu lesen. Krähen fliegen schimpfend und in großen Scharen zu den Bäumen am Fluss, und die einzige schon helle Wohnung hinter den Höfen wirkt wie ein seltsamer Spiegel inmitten der verwehenden Nacht. Erster Kaffee, und Beobachten der unsortierten, unförmigen Gedanken, die noch wie Schneeflocken über den Dingen treiben. Schließlich schreit ein Wecker hinter den Mauern, jemand gähnt hörbar, ein träger Anbeginn formt sich. Habt es mild heute.
Gefühlt nur unwesentlich weiter in der Woche gleiten große Vögel mit ruhigem, dunklem Flügelschlag vorbei an einem ebenso ruhigen Sonnenaufgang, noch etwas später als gestern. Manchen Abenden folgt ein verbogenerer Morgen als anderen, und so ist die frühe Mechanik dieser Stunden heute noch etwas holpriger, unbewusster als sonst. Aber Routine meint wohl auch, selbst mit solchen Verschiebungen irgendwie sicher sein zu können, die richtigen Dinge immer zum richtigen Punkt zu bringen, und sei es, dass der Krümelkaffee dafür im Stehen in der Küche getrunken wird. Nebenan klappern Tassen, im Hof knirschen Schritte auf Kies, und langsam kommt wieder Tag in alles. Habt es mild heute!