7pm. Candles in darkened rooms again. The city hides behind dusty windows, shades of plants and odd moods. Tuning in to different channels. Temporary reconnect. Blue lights flickering in the pub again. Pondering: Things to do late in weekends.

Wieder jenseits jener Grenze. Matter, trüber Himmel über schwarzen Dächern. Jeden Abend Licht in anderen Fenstern, andere Nachbarn, andere Erzählungen. Schräg gegenüber ein fast leerer Raum, schmucklose Glühbirne kurz unter der Decke, kleiner Tisch, zwei Kinder vor großem Fernseher. Hinter dem Studentenbalkon daneben glimmt ein Leuchten irgendwo tief weit drinnen, ansonsten versteckt sich alles, was von außen sichtbar ist, unter dem dichten Mantel der Nacht. Unten diskutiert man heute auch, gelegentlich hitziger, gelegentlich resigniert. Ein unbeantwortetes Telefon klingelt, niemand scheint Interesse an weiteren Gedanken zu haben. Etwas verändert sich in jener abrupten, unscheinbaren Weise, die man hart wahrnimmt und doch lang nicht benennen kann, bis dann die erloschene Laterne vor der Kneipe ins Auge fällt. (Ärmel des Pullovers nach unten ziehen. Noch einen Schluck kalten Tees trinken, den Rest wegschütten. Noch eine Zeile durchstreichen, bevor der heutige Tag geschlossen wird.)

Eingekreist von Stadtrand, Fluss und Autobahn liegt jene Welt, die ausnahmslos Hallendächer beschatten und in denen das Tageslicht allzeit schmutzig und trüb scheint, selbst im Sommer. Die Musik der letzten drei Jahrzehnte wurde andernorts zurückgelassen. Noch immer besingt eine fast vergessene und viel ältere Stimme zu Synthesizer-Klängen Chopin an regnerischen Tagen dort, wo Akkuschrauber neben Blumenerde liegen, sich dazwischen erste Weihnachtsbäume stapeln und rotgrünblaue Leuchtdioden an einer schmucklosen Metalltraverse blinken. Wer es wahrnimmt, bleibt mit Auge und Stimmung daran hängen, alle anderen rollen große Wägen voller Material zu großen Wägen auf dem Parkplatz und in den grauen November. Vor dem Horizont steigt ein Flugzeug gen Nachthimmel. Blinzeln im Wind: Ein paar Tropfen aus dem Gesicht wischen. Verpacken, was zu verpacken ist, und dann wieder hinter der Dämmerung abtauchen.

Dann wird es Abend in der Neonvorstadt, zwischen Gewerbegebiet und Autobahn. Kühle Finsternis greift um sich, aber unter den hohen Metalldächern lebt immer diesselbe Wärme, dasselbe Licht. Kurzer Anflug von Schwindel, an einer der zahllosen Verzweigungen in Seitengänge, die alle anders und doch ununterscheidbar anmuten. Dazwischen ziehen die Auffälligen ebenso fern vorüber wie die ewig Unsichtbaren, der Raum fühlt sich weiter, ausladender an, als er tatsächlich ist. Ferne lebt auch außerhalb, wo Gesichter sich verstecken hinter Scheinwerfern und Glas, in seltsamem Ballet umeinander kreisen, dann und wann hupen, den Grenzen dieses Viertels irgendwann entliehen allein mit all dem eigenen Dunkel nach langem Tag. (Dem Himmel fehlt die Klarheit für Sterne, wie es scheint.)

Immer noch Ankommen. In vieler Hinsicht immer noch halb im Morgen. Nacht vor der Haustür, ein müder Blick tastet im Schwarz nach den Höhenlinien der Berge und rutscht haltlos ab. Das Dunkel trägt den Klang verschiedener Wasser und das Rascheln all jener, denen das Unterholz gehört. Dieser Tag blieb unnahbare Ferne, eine Aneinanderreihung von Punkten und Themen, die nachzulesen man gewillt war und die sich jetzt mit den Stunden im Vergangenen, Vergessenen auflösen. Kurzes Sinnieren darüber, ob die Zeit kürzer oder schneller wird oder nur in falschen Denkmustern verebbt, die altern lassen, ohne Antworten zu finden. Aber vielleicht spielt es keine große Rolle, wenn die Bilder, die sich in die Erinnerung schreiben, nur weit genug tragen. Gegenüber schließen die letzten Jalousien. Licht zieht sich zurück, die Augenlider des Abends sind schmal. Wieder spät genug. 

Viel später. Am Weg aus der bunten lauten Nacht in die stille, dunkle. Laternen zwischen Straßenbäumen, der Duft von Laub in aufziehender Kälte. Übliche Verdächtige sitzen rauchend bei sich leerendem Bier, Kneipentüren werden mit viel Lärm geschlossen, bei Nachbars die Wohnzimmerlampen gedimmt. Die Stadt ist klein und vertraut, aber hinter dem Fluss wird sie immer wieder gewohnter, näher, langsamer. Und manchmal tut das gut, insbesondere in den Stunden abnehmenden Lichts später im Jahr. 

10pm and on. Again. Street and parking lot belong to a crowd of teenagers, dressed in black clothes, quiet as if not to be in focus of any attention of anyone in the neighbourhood. A bunch of bicycles gleaming in the beam of a huge cars headlights. That time of week again, for the tired and exhausted ones to find their way home, into deep dubious dreams bordering a dubious reality. That time of week for those to move on and out, to disappear into everything they've been working to, all the hours of all the days since early Monday morning. The same darkness encompassing all of them.