Schon wieder Landmorgen. Verschlafene Bewegung, nackte Füße auf glattem Holz, die alte Treppe, Schemen von Pflanzen vor und hinter dem Glas der schweren Haustür. Dem Licht fehlt ein Gefühl für Wetter und Zeit, über den Räumen liegt noch Schlaf, und auch das wieder angekommene Selbst ist dem Dunklen gerade noch näher als dem Hellen. Augen fest zukneifen, vor dem Spiegel, bis kleine Sterne durch die Wahrnehmung fliegen. Strecken. Wasser ins Gesicht, grob durch die schütteren grauen Borsten streichen. Grobe Abläufe zurechtlegen, während irgendwo ein Hahn kräht und der Tag sich zögernd aus seinem Versteck wagt. Habt es mild heute!

(Disteln, Schotter, Beton. Alte Garagen duften nach Öl und altem Holz. Wer Gespräche hört, hört einen anderen Dialekt, der fremd geworden und trotzdem dumpf nah klingt. Immer wieder unterwegs.)

Innehalten im Schutz alter Bäume. Wenn Wolken über das Zschopautal ziehen, bleibt die Temperatur erträglich. Die Unterhaltungen, durch die man ungewollt treibt, sind es nicht. (Springbrunnen, biedere Hochzeitsgesellschaft, man ordnet sich irgendwo dazwischen und atmet vor sich hin.)

9am and on. Waking early successfully disrupts ones idea of noon, day after day. Staring into a returning sun with the clouds breaking for a moment. Small eyes, tense mind. And the village still in the process of booting to the weekend. 

Umwege, Schleichwege, Irrwege. Routen über Betonplatten, zweireihig durch reifende Haferfelder bis zum Wald. 32° und eine Luft, in der alles zu schwimmen scheint. Alles getönt in Staubgelb - Himmel, Dächer, Blätter der Straßenbüsche, und die Ziegelmauerwunden, die hier und da aus dem Dickicht klaffen. Der alte Hof ist längst verfallen bis auf den kleinen Anbau, dessen Dach hohe Antennenmasten trägt. In der Ferne grollt das Wetter. Noch immer kein Wind. 

Neue Dämmerung. Schnell kennt man die Richtung des frühen Lichts, hält die passenden Vorhänge länger geschlossen und verliert die nächtliche Ruhe trotzdem beizeiten. Vielleicht sind die Dinge entspannter, wenn man die innere Taktung akzeptiert. Nebenan rumpeln Stühle, irgendwo in den Wiesen treten Schritte auf harten Weg, noch lauter jetzt, da sich das Dorf immer noch zum Morgen durchringt. Tasche gepackt, Gedanken reisefest verknotet und in mentale Kisten verstaut. Kaffee, schwarz, zu dunklem Brot. Bevor die Woche weitergeht. Habt es mild heute!

Deutlich später. Restlicht und Rotwein. Unsortierte Eindrücke, eine Fledermaus einsam über der Kreuzung und vielleicht schlafen freundliche Gespenster in den alten Hainen. Gelegentlich bellen wieder die Hunde, aber es klingt eher wie ein kurzes Aufschrecken aus dem Halbschlaf. Der Bach schweigt, und alles atmet die Kühle des Waldes. Have a pleasant night wherever you are.