Am Rande aller Wege kommt die Stadt zur Ruhe. Oder nur jene Ecken, in denen es ohnehin nie laut oder hektisch wird, in denen die Bürgersteige sauber, die Mauern hoch sind und die schweren Limousinen in sorgsam gepflasterten Einfahrten parken. Geräumige Wohnungen öffnen hin zu anderen Straßen, man meint das Echo jeglichen Klanges unter den hohen Decken zu hören, selbst beeindruckt und klein angesichts der Regale voller Bücher, die weithin sichtbar ganze Wände verhüllen. Dann wackelt irgendwo ein Vorhang, Lampen flackern auf, Hunde bellen. Und plötzlich fühlt man sich unwillkommen, unsicher, der Schritt wird schneller bis zur nächsten Kreuzung in vertrautere Viertel. Kleine Grenzen große Grenzen und so viele abgeschottete Welten.
Zurück, durch rauhen Wald. Der Regen warf kleine Äste und nasses Laub auf den Asphalt, und fast könnten herbstliche Gefühle Raum finden, stände die Sonne nicht so hoch über den Hügeln, wäre die Luft nicht so warm und schwül. Ein einem schlammigen Weg parkt ein Jeep, von dessen Dach gerade ebenso schlammige Fahrräder geladen werden. Dann Ortsschild, der Gegenverkehr bremst, fußtiefe Schlaglöcher. Kaum Platz, einander zu entgehen. Leere Pfade, leere Vorgärten, nur eine Schar Gänse vollzieht obskure Tänze hinter einem dünnen Zaun. Nachmittag, Wiesen und eine Ahnung von Gewitter.
8pm and on. Shores of other rivers. New places, familiar voices, the old skies above old hills. Crossing paths, then and now, distant yet close all the time. And some stories we share, changing and reshaping with the years.
Abseits zwischen Büro und Wald. Kleine Parks, deren Schatten man im Sommer zu selten sucht und deren Dunkelheit im Winter eher blanke Finsternis wird, undurchdringlich, fremd, unheimlich. Lärm des abflauenden Verkehrs klingt ferner, als er sein sollte. Durch Unterholz und Büsche eilen gesichtslose Silhouetten. Kronkorken und Flaschen klappern, klirren an einer der harten kalten Betonbänke. Grenzgebiete. Der Abend liegt still und friert, und ein uninteressierter Wind singt dazu in den Wipfeln der hohen, alten Bäume.
Merklich weiter nachtwärts. Die späten Vögel drehen ihre späten Kreise über der Stadt, unter müden Flügeln, entschlossen, im unbekannten Dunkel zu versinken. Währenddessen versuchen die am Boden Gebliebenen, leise loszulassen, aus den letzten Fragmenten Ideen zu finden, aus den letzten Ideen Notizen, festzuhalten, was es wert ist, und alles andere dem Vergessen freizugeben. Freitagnacht ist auch, wenn die Musik monotoner und hypnotischer wird, wenn Bässe und dunkle Stimmen vom Fluss her über den Asphalt treiben, wenn in der Kneipe das Glas der Türe klirrt, wenn jene, die drin keinen Platz finden, sich auf dem Bürgersteig sitzend ineinander und der Finsternis verlieren und trotzdem irgendwie halten. Es braucht die richtige Menge innerer Wärme, die richtige Menge eigenen Lichtes, für die Reise nach Morgen.