Auch, später: Das markante Unruhige, das dem nächtlichen Verweilen in fremden Betten, zwischen fremden Vierteln und Hügeln entwächst. Aufstehen. Gähnen. Die Morgenbahn auf ihrer Tour sehen und hören. Und sich die Borsten geradestreichen, Kleidung zusammensuchen, die Pläne für das Heute sorgsam in den Rucksack falten zu dichter Jacke und allem, was der Morgen vermutlich noch braucht. Und dann erster Kaffee. Eillos, als Luxus. Habt es mild heute!
11pm. With the day dimmed, it's now about listening into the dark. Close trains distant trains a few heavy cars and water flushed down unseen pipes, then and now. A plane. And the bell of a church, just once, as if calling for order but not wanting to disturb too much. Sleep as ambition and goal. Have a quiet night wherever you are.
Abend vor dem anderen Dönergrill. Weiche Räder auf weichem Asphalt. An einem der Außentische sitzt eine ältere Dame, der blasse Drachen und Blumen aus dem Kleid über Arme und Beine wachsen. Skeptisch mustert sie die Kinder des Hinterhauses, die mit Kreide Fantasiefiguren quer über den Bürgersteig malen. Dann verschwindet sie im hohen dunklen Eingang, aus dem viel mehr Wärme schlägt, als ohnehin noch in der sinkenden Sonne wohnt. (Musik, Stadtrhythmus. Wer nicht heimkehrt, bricht gerade auf gen Nacht.)
Andernorts, volle Kassenbänder, sehr viel mehr Misstrauen. Auf dem Parkplatz vor den Toren findet Wahlkampfwerbung jede Menge bunte Worte für kaum versteckten Egoismus, und die Stimmungslage scheint sich unter dem Blechdach fortzusetzen. Platz beanspruchen. Auf Kollision fahren. Wagen füllen, Regale leeren. Der monströse Defender-Jeep mit dem reichsfarbigen Aufkleber am Reserverad, in den all das verstaut wird, belegt locker zwei Stellplätze, und vermutlich ist genau das Teil seiner Rechtfertigung. Mehr Klischees, als man sich auszudenken vermag. Traurige Zeichensetzung unter einem trüben Himmel.
Hinter den Zwischengebieten: Steppensalbei, Pfingstrose, erster Mohn auch in dem Grün, das einen in der Stadt duldet. Red Ale, frisches Brot. Immer ein Stück Abstand vom heißen Asphalt, vom nicht minder heißen Pflaster. Von den hageren Typen in den hautengen Sportanzügen. Von den mürrischen Blicken, von all dem abwesend Zorn. Mäusefernsehen und Mönchsgrasmücke. Es wird Abend.
5pm. Leaving behind that weekless day, eyes following clouds that race by, floating across the fields into the hazy distance. Bright light, restless mind, some dull tones, and some challenges regarding ones own self-amplifying mood and shape. Out there, moving on.
That's me in the corner. REM im Radio und all die anderen Songs scharen sich zeitlich darum. Irgendwann wurde Musik allgegenwärtig und verfügbar. Irgendwann verloren Mixtapes ihren Reiz und wir hörten auf, sie zu erschaffen. Und vermutlich haben wir Dinge verloren zusammen mit unserer kritzeligen Handschrift auf beklebten Kassetten.
(Anderswo: Gasthäuser an leeren Straßen. Vertraute Namen, immer noch unvertraute Namen. Und Vergangenheit, immer und überall und viel. Aber die Blütenblätter im Rinnstein sind neu.)